Tirol: Bädertopf - Landesregierung sichert Auszahlungen für Regionalbad Axams

vonRedaktion International
DEZEMBER 11, 2025

Tirol

Österreichweit einzigartiger Bädertopf unterstützt Neubau, Sanierung und Erhalt von Schwimmflächen

Jedes Kind soll schwimmen lernen – mit diesem Ziel hat das Land Tirol ein eigenes Bäderprogramm gestartet, das den Erhalt von Hallen- und Freibädern sichern und Schwimmkurse gezielt unterstützen soll. Im Jahr 2025 fließen laut dem vereinbarten Zahlungsplan 6,5 Millionen Euro in den Bau des Regionalbads in Axams sowie fünf Millionen Euro als Unterstützung für den laufenden Bäderbetrieb an die Bäderbetreiber – sprich Gemeinden und Tourismusverbände. „Damit jedes Kind die Möglichkeit hat, schwimmen zu lernen, braucht es eine Grundversorgung mit Schwimmflächen, einen regionalen Zugang zu Schwimmkursen und Eigenverantwortung in den Familien. Auf Basis der unabhängigen Bäderstudie haben wir einen österreichweit einzigartigen Bädertopf mit 75 Millionen Euro geschaffen, um Schwimminfrastruktur sicherzustellen. Trotz eines konsequenten Budgetkurses sind das wichtige Investitionen und es geht darum, das Geld für die richtigen, effizienten und versorgungsrelevanten Projekte zu verwenden. Hierbei setzen wir auf die Expertise des Bäderbeirates, gerade dessen Mitglieder tragen große Verantwortung, sorgsam mit den vorhandenen Mittel umzugehen“, betont LH Anton Mattle. Die Basis dafür bildet die Tiroler Bäderstudie: Mit insgesamt 19 Hallenbädern sowie vier Thermen weist Tirol laut der Studie bereits ein gutes Angebot auf. Potential für weitere Schwimminfrastruktur wurde beispielsweise in den Einzugsgebieten Imst-Landeck, im Großraum Wörgl-Kufstein sowie im Großraum Innsbruck festgestellt. Bereits im August fand der Spatenstich des ersten durch den Bädertopf finanzierten Projektes – dem Regionalbad Mittelgebirge in Axams – statt. Im Oktober wurde mit der Sanierung des Hallenbads Ehrwald (Bezirk Reutte) gestartet. Mit Ende November wurden vier weitere Sanierungs- bzw. Erweiterungsprojekte im Bezirk Imst (Pitztal) sowie im Großraum Innsbruck (Stubaital, Telfs und Innsbruck) als grundsätzlich förderwürdig eingestuft. Über weitere drei Projekte in den Bezirken Reutte und Kitzbühel sowie der Region Kufstein soll in der kommenden Sitzung des Bäderbeirates beraten werden.

„Unser Bäderprogramm ist österreichweit einzigartig. Neben der gezielten Unterstützung von Kinderschwimmkursen investieren wir erhebliche Mittel, um die notwendige Infrastruktur in ganz Tirol abzusichern. Mit dem Projektstart in Axams zeigt sich, dass die neuen Förderrichtlinien wirken. In einer bisher unterversorgten Region erfolgte im Sommer des heurigen Jahres auf Basis der Tiroler Bäderstudie 2024 und mit Unterstützung des Bädertopfes der Spatenstich. Alle eingereichten Projekte werden genau geprüft und anschließend im Bäderbeirat nach transparenten Kriterien bewertet. Dieses strukturierte Vorgehen stellt sicher, dass jene Regionen unterstützt werden, in denen der Bedarf am größten ist. Denn unser Ziel ist klar: Alle Tirolerinnen und Tiroler sollen wohnortnah und leistbar schwimmen gehen können“, so Vorsitzender des Bäderbeirates und Sportreferent LHStv Philip Wohlgemuth.

Im Bäderbeirat sind zudem VertreterInnen der Wirtschaftskammer, der Stadt Innsbruck, des Gemeindeverbands, der Arbeiterkammer des Verbands der Tiroler Tourismusverbände, der Bildungsdirektion und der zuständigen Abteilungen des Landes vertreten.

Regionalbad Axams: laufende Auszahlungen gesichert

Als erstes Projekt, das auf Basis der Tiroler Bäderstudie 2024 und mit Unterstützung des Bädertopfes umgesetzt wird, gilt das Regionalbad Mittelgebirge in Axams. Die Gesamtkosten verteilen sich auf mehrere Partner – angefangen von der Standortgemeinde Axams sowie weiteren 13 beteiligten Gemeinden (Natters, Mutters, Götzens, Birgitz, Grinzens, Sellrain, Gries im Sellrain, St. Sigmund, Oberperfuss, Ranggen, Unterperfuss, Kematen und Völs), dem Tourismusverband Innsbruck sowie dem Land Tirol. Über den Bädertopf werden seitens des Landes insgesamt 16,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Allein dieses Jahr flossen seitens des Landes bereits 5,5 Millionen Euro in den Bau des Regionalbades. Auf Antrag von LH Mattle und LHStv Wohlgemuth wurde in der heutigen Regierungssitzung die nächste Auszahlung für das Jahr 2025 von einer Million Euro für den Neubau genehmigt.

Land unterstützt Gemeinden bei laufendem Betrieb

Über den neu geschaffenen Tiroler Bädertopf stehen bis 2030 Mittel für die Förderung von Schwimmkursen sowie für Neubauprojekte und Sanierungen zur Verfügung. Davon werden zwei Drittel aus Landesmitteln und ein Drittel aus Beiträgen von Gemeinden und Tourismus getragen. Konkret gefördert werden der Neubau und die Sanierung von Hallenbädern, die Sanierung von Freischwimmbädern und Erhaltungsmaßnahmen in Form eines Betriebsbeitrages. Mit diesem Beitrag werden die Gemeinden beim Betrieb der kommunalen Schwimmbäder seitens des Landes zusätzlich unterstützt.

Neben einem Sockelbetrag von jährlich 100.000 Euro für jedes der insgesamt 21 in Betrieb stehenden Hallen- und Freizeitbädern in Tirol, förderte das Land Tirol nun die Bäder zum Jahresende mit weiteren 2,9 Millionen Euro. Dieser zusätzliche Betriebsbeitrag errechnet sich durch die Quadratmeter der Grundversorgungsschwimmfläche und der Gratiseintritte für Kindergärten, Schulen und Horteinrichtungen, die das Erlernen von Schwimmen ermöglichen. „Wir unterstützen die Bäderbetreiber – sprich Gemeinden und Tourismusverbände – nicht nur beim Bau notwendiger Schwimminfrastruktur und der Sanierung von bestehenden Bädern, sondern auch im laufenden Betrieb. Das ist aber mit klaren Kriterien verknüpft. Damit stellen wir sicher, dass Kinder die Möglichkeit haben, schwimmen zu lernen“, sind sich LH Mattle und LHStv Wohlgemuth einig.

Mehr Informationen zur Bäderförderungen und den Richtlinien finden sich auf der Website des Landes.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Sonderförderungsprogramme: Die Tiroler Landesregierung gewährt dem Bezirk Landeck, dem Pitztal und der Naturparkregion Lechtal-Reutte Förderungen aus dem Sonderförderungsprogramm-Topf. Die Mittel sind für Projekte vorgesehen, mit denen die Regionen gestärkt und weiterentwickelt werden. Im Bezirk Landeck werden im Rahmen der aktuellen Ausschüttung touristische Betriebe ebenso unterstützt wie NachhaltigkeitskoordinatorInnen für Unternehmen oder die Anschaffung von Großbatteriespeichern. Es fließen im Bezirk Landeck knapp 700.000 Euro in 20 konkrete Projekte. In der Naturparkregion Lechtal-Reutte sind es sechs konkrete Projekte, ebenfalls unter anderem Großbatteriespreicher und touristische Infrasturktur, die mit rund 155.000 Euro unterstützt werden. Und im Pitztal sind es bis 2027 (inkl. 2025) über 1,6 Millionen Euro, die unter anderem für Umbauten zur Qualitätssteigerung von touristischen Einrichtungen sowie das Regionalmanagement bereitstehen. „Wir müssen unsere Regionen mit konkreten Projekten weiterentwickeln und Tirol Stärken stärken. Die Maßnahmen, die wir im Rahmen der Sonderförderungsprogramme fördern sind vielfältig und wichtig für das Leben vor Ort. Mit den laufenden Ausschüttungen aus den Sonderförderungsprogrammen tragen wir dazu bei, dass Investitionen getätigt werden können und der Standort Tirol weiterhin attraktiv bleibt – für Gäste, Einheimische und Unternehmen“, betont LH Anton Mattle. Insgesamt hat das Land Tirol budgetierte Landesmittel in Höhe von 2,47 Millionen Euro freigegeben.

RSV-Impfung in kostenloses Kinderimpfprogramm aufgenommen: Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) sind weltweit die häufigste Ursache schwerer Atemwegserkrankungen bei Kindern unter zwei Jahren. In Österreich müssen jährlich ein bis zwei Prozent der Neugeborenen aufgrund einer RSV-Infektion stationär behandelt werden – bei Frühgeborenen liegt der Anteil noch höher. Die Impfung senkt das Risiko schwerer RSV-Erkrankungen bei Neugeborenen und Säuglingen um rund 80 Prozent. Auf Antrag von Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele wird die RSV-Impfung für Kinder bis zum vollendeten ersten Lebensjahr in das kostenlose Kinderimpfprogramm aufgenommen. „Mit der Aufnahme der RSV-Impfung in das gut etablierte Tiroler Kinderimpfprogramm setzen wir einen wichtigen Schritt zum Schutz unserer Kleinsten. Die positiven Erfahrungen der letzten Saisonen bestätigen, dass wir damit schwere Erkrankungen verhindern und RSV-bedingte Krankenhausaufnahmen deutlich reduzieren können“, betont LRin Hagele. Kinder, die zwischen September und März geboren werden, sollen künftig noch vor der Entlassung aus dem Krankenhaus geimpft werden. Für Kinder, die zwischen April und September geboren werden, ist die Impfung vor Beginn ihrer ersten RSV-Saison im niedergelassenen Bereich vorgesehen.

Gründung Bürgerenergiegemeinschaft „BEG Land Tirol eGen“: Die Tiroler Landesregierung setzt ihren Kurs in Richtung Energieunabhängigkeit und Nachhaltigkeit fort: Nach dem grundlegenden Beschluss vom 15. August 2025 wurde nun die Zustimmung zur Gründung einer Bürgerenergiegemeinschaft (BEG) in Form einer Genossenschaft erteilt. „Ziel ist es, den auf landeseigenen Gebäuden produzierten erneuerbaren Strom künftig nahezu vollständig intern zu nutzen. Damit nutzen wir den erzeugten Strom dort, wo er gebraucht wird, reduzieren Kosten und stärken Tirols Weg in Richtung Energieautonomie“, erklärt LHStv Philip Wohlgemuth. Auf Gebäuden des Landes wurden bisher mehr als 50 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 4,1 Megawatt-Peak errichtet. Diese Leistung ist gleichzusetzen mit dem Jahresstromverbrauch von rund 1.000 Haushalten. Während der erzeugte Strom bereits großteils direkt vor Ort verbraucht wird, soll durch die BEG auch überschüssige Energie effizient in den landesinternen Verbrauch fließen. Dafür wird TINEXT als Partner eingebunden, um die gemeinsame Nutzung der Anlagen durch alle Beteiligten und ein professionelles Energiemanagement sicherzustellen.

Quelle: Land Tirol

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