Tirol: Euregio fördert 24 Uni-Austauschprojekte

vonRedaktion International
DEZEMBER 17, 2025

Tirol

Im Studienjahr 2025/2026 unterstützt die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino erneut den Austausch und die Mobilität von Studierenden, ProfessorInnen sowie DozentInnen innerhalb der Universitäten Innsbruck, Bozen und Trient.

Über den EuregioMobilityFund stellt sie dafür über 143.000 Euro zur Verfügung. Der EuregioMobilityFund wurde im Studienjahr 2014/2015 eingeführt. Etwa 1.200 Studierende und 200 Lehrende aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen haben an den Projekten der bisherigen sieben Ausschreibungen teilgenommen.

Für die achte Ausschreibung wurden 24 Projekte eingereicht. Bei jedem Projekt ist eine Universität als Koordinator und mindestens eine weitere Universität als Partner beteiligt. Die Freie Universität Bozen wird zehn, die Universitäten Innsbruck und Trient werden je sieben Projekte koordinieren. Pro Projekt konnte eine maximale Fördersumme von 8.000 Euro beantragt werden.

„Wissenschaft lebt von Mobilität, Offenheit und internationalem Austausch. Programme wie der EuregioMobilityFund machen diese Dynamik greifbar und zeigen, wie eng die Universitäten in Innsbruck, Bozen und Trient zusammenarbeiten. Gerade junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren davon, ein internationales Netzwerk aufzubauen und aktuelle Herausforderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Diese Vielfalt an Ideen stärkt nicht nur die Forschung, sondern auch die Innovationskraft der gesamten Euregio“, betont Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele.

„Der EuregioMobilityFund stärkt den Bildungs- und Forschungsraum Tirol-Südtirol-Trentino nachhaltig: Bauen wir auf grenzüberschreitende Mobilität für Studierende und Forschende sowie die Förderung von Innovation, werden Möglichkeiten geschaffen, die weit über unser Land hinauswirken. Diese Investition in Austausch und Vernetzung ist ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft", sagt Südtirols Landesrat für Innovation, Forschung und Universität Philipp Achammer.

Trentinos Vize-Landeshauptmann und Landesrat für Universität und Forschung, Achille Spinelli, ergänzt: „Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten der drei Länder ist eine strategische Investition. Sie stärkt die Qualität des Bildungs- und Forschungsangebots. Der Austausch von Kompetenzen, Ideen und Möglichkeiten stellt nicht nur eine wichtige Gelegenheit für Studierende und Lehrende dar, sondern hebt auch die Rolle unserer Hochschulen Euregio-Raum hervor.“

Vier Projekt-Beispiele

Wie der Austausch von Wissen, das gegenseitige Kennenlernen sowie der Austausch universitärer Gegebenheiten und Möglichkeiten in der Euregio aussehen können, belegen vier trilaterale Beispiele:

So stellt ein Projekt die aufkommende Schnittstelle zwischen Vision-Transformer-Architekturen und zentrale Herausforderungen in der Informationssicherheit, Multimedia-Forensik und im Datenschutz in den Fokus. Vertieft werden aktuelle Fortschritte im Deep Learning für sichere und datenschutzfreundliche Multimedia-Verarbeitung.

Ein Projekt zur geschlechtsspezifischen Gewalt bezieht Studierende der Rechtswissenschaften und Sozialarbeit ein. Unter anderem werden die fortgeschrittenen rechtlichen Instrumente in Österreich mit der laufenden italienischen Debatte über die Einführung eines spezifischen Straftatbestands des Femizids verglichen.

Eine Sommer School zu Gesundheitsökonomie und Health Technology Assessment wird die Studierenden in die Bewertung klinischer, ökonomischer und ethischer Aspekte von Gesundheitstechnologien einführen – mit Expertisen aus Wirtschaft, Betriebswirtschaft, Ingenieurwesen, Biotechnologie, Gesundheitswesen und Statistik.

Wie die eigene Forschung gut präsentiert und durch Feedback verbessert werden kann, können Nachwuchsforschende auf der jährlichen internationalen Konferenz Cognitive Science Arena (CSA) an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen üben.


EuregioMobilityFund: Stimmen der Universitäten

Veronika Sexl, Rektorin der Universität Innsbruck:

„Die kontinuierlich steigende Zahl der Einreichungen zeigt, wie wichtig und anerkannt der EuregioMobilityFund für unsere Universität sowie für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist. Er fördert die aktive Mobilität in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino sowohl unserer Studierenden als auch Lehrenden und ist damit ein zentraler Pfeiler für die gelebte Vernetzung der drei Euregio-Universitäten.“

Alex Weissensteiner, Rektor der Freien Universität Bozen:

„Der Austausch mit unseren Partneruniversitäten in Innsbruck und Trient bleibt eine unserer Herzensangelegenheiten. Initiativen wie der EuregioMobilityFund sind ein wichtiges Vehikel, um bereits bestehende Beziehungen zu vertiefen und neue Kooperationen anzustoßen.“

Flavio Deflorian, Rektor der Universität Trient:

„Die grenzüberwindende Zusammenarbeit ist für uns ein wichtiger Wert. Dabei geht es nicht nur um institutionelle Beziehungen. Gegenseitiges Verständnis als unersetzliche Grundlage für jede Form interkultureller Zusammenarbeit hat seine Wurzeln in der Mobilität der Menschen, in ihrer physischen Bewegung und Begegnung. Es ist kein Zufall, dass die Euregio-Ausschreibungen für die Mobilität von Lehrkräften und Studierenden immer mehr als Instrumente für die Integration unserer drei Länder geschätzt werden.

Derzeit ist die Versuchung groß, sich abzuschotten und auf Fragen rein lokalen Interesses zu konzentrieren. In dieser historischen Phase wollen wir weiterhin strategisch nach Bozen und Innsbruck blicken. Die Gemeinsamkeiten, die uns in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino verbinden, bestehen fort und müssen genutzt werden. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen geht in diese Richtung. Als Universität Trient sind wir stolz auf diese gemeinsame Forschung zu aktuellen Themen.“

Quelle: Land Tirol

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