Salzburg: Sonderalarmplan Landeskrankenhaus Tamsweg auf dem Prüfstand

vonRedaktion Salzburg
MAI 09, 2024

Foto: Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner

Alarmpläne geben Sicherheit und sorgen für einen reibungslosen Ablauf in Extremsituationen

(HP) Feuer, starke Rauchentwicklung, Austritt von Giftstoffen und eingeschlossene Personen. Im Krankenhaus Tamsweg trainieren am Samstag, 11. Mai, rund 145 Einsatzkräfte und Behördenvertreter, um im Ernstfall gerüstet zu sein. Grundlage für die Übung ist ein Sonderalarmplan, den die Bezirkshauptmannschaft Tamsweg gemeinsam mit den Landeskliniken und Einsatzorganisationen erarbeitet hat. Und das ist nicht der einzige Alarmplan, den die Katastrophenschützer immer parat haben.

Im Falle des Falles muss jeder Handgriff passen, je genauer die Anweisungen, umso eher halten die Nerven, auch wenn das Adrenalin durch den Körper schießt. Damit die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, der Rettungsorganisationen, der Polizei und der Behörde genau wissen, was sie in der Krisensituation machen sollen, wird der Sonderalarmplan für das Krankenhaus Tamsweg geübt.

Haslauer: „Auf Katastrophenschutz ist Verlass.“

Landeshauptmann Wilfried Haslauer unterstreicht die große Bedeutung des Katastrophenschutzes des Landes Salzburg und auch in den Bezirkshauptmannschaften. „Damit sich die Bevölkerung auch in Extremsituationen auf uns verlassen kann, wird laufend geübt, und auch Fortbildungen bei der Einsatzführung sind wesentlich. Im Grunde genommen geht es darum, dass die Sicherheit bestmöglich gewährleistet ist. Sonderalarmpläne sind dabei der rote Faden. Gut, wenn man sie hat, und noch besser, wenn man sie nie braucht“, so Haslauer.

Gutschi: „Training für den Ernstfall.“

Annahme bei der Übung am Samstag ist ein Großbrand sowie der Austritt von Giftstoffen im Krankenhaus Tamsweg. „Im Ernstfall muss die Evakuierung der Patientinnen und Patienten funktionieren, und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen in Sicherheit gebracht werden. Ein Krankenhaus ist in so einem Fall ein besonders sensibler Bereich“, sagt Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi.

Rohrmoser: „Sicherheit im Lungau.“

Für die Bezirkshauptfrau Michaela Rohrmoser ist die Sicherheit der Bevölkerung im Lungau ein großes Anliegen. „Als Bezirkshauptmannschaft bereiten wir uns gemeinsam mit den Einsatzorganisationen und den jeweiligen Eigentümern kritischer Infrastruktur akribisch für den Ernstfall vor und prüfen vorab alle Eventualitäten. Die Zusammenarbeit der Behörde mit allen Einsatzorganisationen ist hervorragend. Unser Ziel ist, stets die größtmögliche Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten“, so Rohrmoser.

Kurcz: „Ziel: rasche Hilfe.“

Für den Leiter des Katastrophenschutzes des Landes, Markus Kurcz, sind „Sonderalarmpläne ein zentrales Instrument der Vorsorge, um im Notfall rasch und gezielt helfen zu können. Die Zusammenarbeit mit allen Einsatzorganisationen spielt dabei die entscheidende Rolle. Die Bezirkshauptmannschaften sind bei der inhaltlichen Erstellung dieser Pläne grundsätzlich autonom, bei Alarmplänen, die das ganze Bundesland betreffen, übernehmen wir als Land den Lead. Die Zusammenarbeit in diesem Bereich ist hervorragend und perfekt eingespielt“, so Kurcz.

Im Einsatz für die Sicherheit

Um Vorbereitungen für den Ernstfall kümmert sich der Lungauer Katastrophenschutzreferent Christoph Wiedl. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit ihm im Vorfeld der Übung in Tamsweg zu Sonderalarmplänen gesprochen.

LMZ: Was ist eigentlich ein Sonderalarmplan?

Wiedl: Es ist ein offizielles, behördliches Dokument, das Vorsorgemaßnahmen für Gefahrenlagen kritischer Infrastruktureinrichtungen im Bezirk beinhaltet. Das ist wichtig, damit im Fall des Falles, beispielweise bei einem Brand im Krankenhaus oder bei einem Abfallunternehmen jeder weiß, was zu tun ist. Auch für Schadensereignisse in Tunnelanlagen, etwa den Tauern- oder Katschbergtunnel, sind wir mit Alarmplänen vorbereitet.

LMZ: Welche Arten von Sonderalarmplänen im Lungau gibt es?

Wiedl: Es gibt diese Pläne für ganz unterschiedliche Bereiche, etwa für Bauwerke, Straßentunnel aber auch für Naturereignisse. Besonderes Augenmerk liegt bei den großen Kraftwerksanlagen im Bezirk. Bricht beispielsweise die Staumauer, dann wissen die Einsatzorganisationen und die Behörde genau, was zu tun ist, für welche Gebiete Zivilschutzalarm ausgelöst wird und welche Ortsteile evakuiert werden müssen.

LMZ: Wie oft werden Sonderalarmpläne im Lungau geändert?

Wiedl: Alle drei Jahre müssen die Sonderalarmpläne im Bezirk evaluiert werden. Diese liegen schriftlich und digital bei allen involvierten Einsatzorganisationen, Leitstellen und Betrieben auf. Derzeit überarbeiten wir den Sonderalarmplan für Flugzeugabstürze im Bezirk. Insgesamt haben wir im Lungau derzeit mehr als 15 Sonderalarmpläne.

Eckpunkte Übung Krankenhaus Tamsweg

Quelle: Land Salzburg

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