Bochum/Herne/Witten / Facettenreich, humorvoll und skurril - Sieben bunte Polizeigeschichten aus unserem Revier

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Frank Lemanis, Thomas Kaster, Tanja Pfeffer, Marco Bischoff, Jens Artschwager, Nicole Schüttauf, Nina Witt und Volker Schütte (v.l.)
ots/Polizei Bochum
29 Dez 10:04 2019 von Presseportal.de Print This Article

Bochum (ots) - Auch in diesem Jahr haben "Wir Acht von der Pressestelle" wieder über 2.000 Pressemeldungen verfasst, unzählige Anfragen beantwortet und viele junge Menschen für den Polizeidienst geworben.

Wieder ging es in Bochum, Herne und Witten quer durchs Strafgesetzbuch - nicht selten mussten wir leider auch Fälle von Elend, Not und menschlichem Schicksal schildern. Sie werden sich erinnern!

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In den zurückliegenden zwölf Monaten gab es aber auch wieder etliche "Bunte Geschichten", die zeigen, wie facettenreich, humorvoll und skurril der polizeiliche Alltag bei uns im "Revier" sein kann.

Aus dieser schon seit Jahren sehr beliebten Rubrik hier noch einmal in zeitlicher Reihenfolge sieben "Highlights" aus unseren drei Städten.

Beginnen wir mit einer tierischen Geschichte, die sich im Januar 2019 auf einem Wittener Flachdach ereignet hat:

Einfach tierisch! - Regungslose Python beschäftigt die Polizei

Am 24. Januar gab es diesen tierischen Einsatz im Wittener Stadtteil Heven:

Auf einem Flachdach an der Straße "Fahrendelle" war eine sehr große und regungslose Schlange gesichtet worden - vermutlich eine drei Meter lange Python (siehe Foto).

War das Tier dort aufgrund der kalten Temperaturen verendet?

Alles falsch! Die Polizeibeamten klärten den Fall sehr schnell auf, handelte es sich zum Glück nur um eine Plastikschlange, die, wie auch immer, durch Menschenhand auf das Dach gelangt sein muss.

Wir bleiben in Witten und berichten nochmals von einem maßlosen "Roller-Schrauber":

Lebensgefährlich! - Schüler (15) "kachelt" mit "megafrisiertem" Motorroller durch Witten

Am 25. Januar erhielten wir Kenntnis von einem extrem "frisierten" Motoroller, der in der letzten Woche im Bereich der Husemannstraße in Witten sichergestellt worden ist.

Dort wurden zwei technisch versierte Polizeibeamte auf einen jungen Rollerfahrer aufmerksam, der mit augenscheinlich sehr hoher Geschwindigkeit durch die dortige Tempo-30-Zone "kachelte".

Wenig später beendeten die Polizisten die schnelle Fahrt durch die Ruhrstadt und überprüften den Wittener (15).

Eine Mofa-Prüfbescheinigung zum Führen eines Fahrrades mit Hilfsmotor (Bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit 25 km/h) konnte der Schüler vorlegen, die Fahrzeugpapiere für den Roller allerdings nicht.

Im Laufe des Gesprächs gab der 15-Jährige zu verstehen, dass er wohl mit 60 km/h unterwegs gewesen sei.

Das kam den Polizisten aber immer noch deutlich zu langsam vor. Mit ihren geschulten Augen sahen sie sich den Motorroller nun intensiv an. Dieser war u.a. mit einem nicht serienmäßigen Sportauspuff sowie einem 80 ccm Rennzylinder ausgestattet.

Wie sah der nächste Schritt aus? Die Polizisten überprüften die "Maschine" auf dem mobilen Rollerprüfstand des Bochumer Polizeipräsidiums.

Bei dem Blick auf die Messanzeige schlugen sie die Hände über dem Kopf zusammen. Der kleine Motorroller erreichte, bedingt durch den PS-starken Rennmotor, eine Höchstgeschwindigkeit von 127 km/h! Selbst nach dem Abzug der Messtoleranz blieb noch ein vorwerfbarer Wert von 111 km/h übrig - einfach lebensgefährlich!

Die Beamten stellten den "megafrisierten" Roller sicher und schrieben eine umfangreiche Anzeige - u.a. wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz.

An dieser Stelle warnen wir alle "Schrauber" davor, solche baulichen Veränderungen z.B. an Motorrollern vorzunehmen: Sie gefährden sich und andere und kommen bei einem Unfall in "Teufels Küche"!

Unsere nächste kuriose Geschichte "spielt" im Februar 2019 in Wattenscheid - in einem familiären Umfeld:

Kleinkind schließt Mama, Oma und Schwester im Badezimmer ein!

Ein knapp zweijähriges Mädchen löste in Wattenscheid einen kuriosen Polizeieinsatz aus. Die Polizisten erlebten einen nicht alltäglichen Einsatz und führten letztlich eine kurz voneinander getrennte Familie wieder glücklich zusammen.

Was war passiert?

Mehrere Anwohner eines Mehrfamilienhauses in der Stephanstraße meldeten gestern Abend (25. Februar, kurz nach 22 Uhr) über den Polizeinotruf "110" Streitigkeiten in einer Wohnung.

Aus einer Wohnung nahmen die Beamten lautstarke Hilferufe wahr.

Da nicht aufgemacht wurde, mussten die Polizisten kurzerhand die Eingangstür gewaltsam öffnen. Im Gäste-WC der Wohnung empfing die Beamten nur ein spielendes kleines Mädchen (2).

Die Hilferufe kamen aus einem Nebenraum. In dem verschlossenen Badezimmer befanden sich Familienmitglieder des Mädchens. Vom Schlüssel fehlte jedoch jede Spur. Auch hier blieb am Ende nur eine Möglichkeit, die Tür gewaltsam zu öffnen.

Wie es zu dieser misslichen Lage kam, konnte nun geklärt werden: Das Mädchen schloss die Mutter (21) mitsamt Schwester (sechs Monate) und Oma im Badezimmer ein und versteckte den Schlüssel so gut, dass sie diesen nicht mehr auffinden konnte. Die "Eingeschlossenen" riefen lautstark um Hilfe und machten so auf sich aufmerksam.

Der sehr spezielle Polizeieinsatz endete damit, dass sich die Familie glücklich in die Arme nehmen konnte. Abgesehen von einem großen Schrecken waren alle Familienmitglieder wohl auf.

"Wir freuen uns, dass dieser Einsatz so glimpflich ausgegangen ist, auch wenn das Versteck des Schlüssels ein Rätsel blieb!"

Von Wattenscheid geht es mit einer "berauschenden Geschichte" nun direkt weiter in Richtung Bochum:

Nach Alkoholtest - Autofahrer dreht sich auf der Polizeiwache eine "Tüte"

Und dann gab es am 1. Mai noch diese "schräge" Polizeigeschichte: Gegen 0.30 Uhr in der Nacht überprüfen Beamte der Wache Mitte an der Herner Straße einen Autofahrer (27).

Der in Gelsenkirchen lebende Mann gibt sofort zu, alkoholische Getränke konsumiert zu haben. Ohne Murren begleitet der 27-Jährige die Polizeibeamten zur Wache, wo ein Alkoholtest durchgeführt und ein Wert von 0,5 Promille festgestellt wird.

Nach diesem Test und vor dem Verlassen der Wache hat der junge Mann erst einmal das Bedürfnis, eine Zigarette zu rauchen - natürlich außerhalb der Diensträume.

Aber noch in der Wache beginnt der Gelsenkirchener damit, sich in aller Ruhe eine Zigarette zu drehen. Die Polizisten staunen nicht schlecht, als sich der 27-Jährige in gekonnter Weise und mit typischen "Kifferutensilien" (Longpaper/Tips) eine Zigarette dreht, die augenscheinlich wie ein Joint aussieht.

Das führt dazu, dass die Beamten das Drehen der "Tüte" abbrechen und dem Mann ganz tief in die Augen schauen. Was stellen sie fest? Stark vergrößerte Pupillen sowie flatternde Augenlieder!

Ein positiv verlaufender Drogenvortest erhärtet die polizeilichen Vermutungen, dass der Mann nicht nur unter Alkohol-, sondern auch unter Drogeneinfluss ein Kraftfahrzeug geführt hat. Wenig später gibt der Mann dann auch zu, Drogen zu konsumieren.

Nach einer Blutprobe, der Sicherstellung des Autoschlüssels sowie einer erweiterten Anzeige verabschieden sich die Polizisten zum zweiten Mal von dem Gelsenkirchener.

Ob er sich auf dem Heimweg erneut eine Zigarette gedreht hat, ist - mal in die Tüte gesprochen - nicht bekannt.

Besonders in Erinnerung geblieben ist uns der 26. Juni 2019. An diesem heißen Sommertag ist in unserem Revier nach über 16 Jahren überhaupt nichts Nennenswertes passiert. Das hat uns inspiriert, das Sommerlochgedicht zu veröffentlichen - mit einer großen Resonanz in der bundesweiten Medienlandschaft. Solche Tage der heilen Welt würden wir uns öfter wünschen!

Nach 16 Jahren - Das Sommerloch ist zurück!

Liebe Journalisten,

wie bereits im Jahr 2003 melden wir besonders gerne,

keine schlimme Kriminalität in Bochum, Witten und auch Herne.

Und was kam nach 16 Jahren heut' erneut ans Licht,

üble Straftaten, schwere Unfälle - all das gab es gestern nicht.

Das kriminelle Handwerk schien den Ganoven mal egal,

entspannten sie sich bei 37 Grad vielleicht sogar am sonnigen Kanal?

Doch schreiben wir nun wieder mit Bedauern,

dieser Zustand wird bestimmt nicht lange dauern.

Aber was sagt uns dieser Umstand doch?

Es gibt es immer noch - das berühmte Sommerloch!

Wir bleiben im Sommer, wo sogar eine dienstlich gelieferte Badehose anlässlich des 110-jährigen Bestehens unseres Präsidiums eine kleine Polizeigeschichte geschrieben hat:

Eine Badehose (40) erinnert sich

Anfang Oktober 1979, also vor knapp 40 Jahren, begann ich meinen Dienst bei der Polizei - als sogenannte dienstlich gelieferte Badehose in Größe 5.

Ein Mitarbeiter der Bekleidungsstelle griff in einen großen Karton und drückte mich einem schlaksigen Polizeischüler in die Hand. Schütte war dessen Name, Volker Schütte.

Einige Tage später fanden sich meine Badehosenkollegen und ich uns auf dem Drei-Meter-Brett im Bochumer Stadtbad wieder - der in der BPA II über Jahre so gefürchtete "Abfaller rückwärts" stand auf dem Dienstplan von Sportlehrer Reichenbach. Und wir Badehosen konnten spüren, wie unseren Trägern bei dieser Mutprobe der "Arsch auf Grundeis ging".

Wieder einige Wochen später packte mich Polizeiwachtmeister Schütte ganz weit hinten in seinen Spind - die Zeit der uniformen Schwimmausbildung war beendet und die Privatbadehose zumindest inoffiziell geduldet.

Vor einigen Tagen wurde ich aus dem Tiefschlaf geweckt und blickte bei der Pressekonferenz anlässlich unserer 110-Jahr-Feier plötzlich in das Gesicht von vielen Journalisten, die ihre Kameras auf mich richteten. Seitdem ist ein richtiger Hype auf mich entstanden. 110 Jahre PP Bochum und ich, die alte Dienstbadehose bin immer noch dabei - was es nicht so alles gibt!

Enden möchten wir mit einer fast noch aktuellen Geschichte aus Herne, die sehr gut in die Weihnachtszeit passt:

Irma 12/33 trifft den Nikolaus

Ein Selfie mit dem motorradfahrenden Nikolaus, aufgenommen von einer Streifenwagenbesatzung (Irma 12/33) der Herner Polizei, sorgte für große Freude im Revier!

Polizeikommissarin Gianna Kruck und ihr Kollege Kevin Bergmann waren bass erstaunt, als sie am 6. Dezember, gegen 12.30 Uhr, plötzlich den Nikolaus vor sich hatten - auf einem schweren Motorrad auf der Sodinger Straße.

Natürlich hielten die Polizisten den Nikolaus an, konnten aber keinerlei Verstöße feststellen. Auch einen Helm trug der Herner unter seiner im Fahrtwind wehenden roten Mütze.

Warum war der Mann auf den Straßen unterwegs? Um die Menschen am Straßenrand am heutigen Nikolaustag zu erfreuen. Das ist ihm gelungen!

Liebe Freunde der Pressestelle, wir bedanken uns für das große Interesse an unseren Polizeigeschichten, wünschen ein schönes neues Jahr und versprechen ein kreatives "2020".

Frank Lemanis, Thomas Kaster, Tanja Pfeffer, Marco Bischoff, Jens Artschwager, Nicole Schüttauf, Nina Witt und Volker Schütte



Quelle: Original-Content von: Polizei Bochum, übermittelt durch news aktuell



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