Dortmund: Sicher zur Schule und zurück - Polizei bittet um Aufmerksamkeit und Vorsicht im Straßenverkehr

Slide background
"Du darfst auch langsamer fahren": Kinder der Winfried-Grundschule in Dortmund bitten um Vorsicht. Foto: PP Dortmund
ots/Polizei Dortmund
Slide background
Im Einsatz für sichere Schulwege: Polizei und Schulkinder auf der Ruhrallee in Dortmund. Foto: PP Dortmund
ots/Polizei Dortmund
Slide background
Diesen Cartoon verteilt die Polizei an Eltern, die mit dem Auto bis vor die Schule fahren, Copyright: PP Dortmund/Holga Rosen
ots/Polizei Dortmund
10 Aug 16:46 2022 von Presseportal.de Print This Article

Dortmund (ots) -

56.205 Schülerinnen und Schüler bilden im neuen Schuljahr 2022/2023 in Dortmund eine relevante Größe im Straßenverkehr. Ob auf dem Weg zur Schule oder nach Hause: Die Polizei möchte, dass die Kinder und Jugendlichen sicher an ihrem Bestimmungsort ankommen. Das Ziel lautet: Kein Schulwegunfall im neuen Schuljahr.

Im Jahr 2021 verunglückten 152 Kinder im Straßenverkehr - das sind 10,9 Prozent mehr als 2020. Am häufigsten, weil sie - ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten - auf die Fahrbahn liefen.

Der Leiter der Direktion Verkehr des Polizeipräsidiums Dortmund, Ralf Ziegler: "Kinder haben keine Airbags, keine Assistenzsysteme und keine schützenden Karosserien. Wir alle müssen uns deshalb ins Bewusstsein rufen, dass sie zu den Schwächsten im Straßenverkehr gehören und bei einem Unfall besonders gefährdet sind. Wir müssen sie jetzt am Anfang des neuen Schuljahres besonders aufmerksam schützen und unterstützen, damit sie immer wohlbehalten zur Schule und wieder nach Hause kommen".

Mit einem neuen Flyer und einem Cartoon des Dortmunder Cartoonisten Holga Rosen greift die Polizei erneut das Thema "Elterntaxi" auf. Denn auch das vergangene Schuljahr zeigte: Eltern begründen die Fahrt mit dem Auto direkt bis zur Schule immer wieder mit fehlender Zeit am Morgen oder damit, weil sie möchten, dass ihre Kinder sicher die Schule erreichen. Dazu Ralf Ziegler: "Wenn Kinder passiv in einem Auto sitzen, lernen sie nicht, Abstände und Geschwindigkeiten einzuschätzen. Sie müssen jedoch zu Fuß - also aktiv - am Straßenverkehr teilnehmen und eigene Erfahrungen sammeln. So lernen sie am besten, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen."

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange: "In unserer Verkehrspuppenbühne und auf den Straßen haben sehr engagierte Kolleginnen und Kollegen die Kinder auf den Schulstart vorbereitet. Jetzt kommt es darauf an, dass Eltern mit den Kindern weiter üben und ihnen Vertrauen schenken. Mit Blick auf die Ergebnisse unserer Tempo-Kontrollen auf Schulwegen appelliere ich an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, auf die Geschwindigkeit zu achten - denn das Tempo ist entscheidend dafür, ob es zu einem Unfall kommt und wie schwer die Verletzungen sind."

Bei Kontrollen der Polizei in Tempo-30-Bereichen in den vergangenen Monaten überschritten zu viele Fahrzeugführerinnen und -führer die zulässige Höchstgeschwindigkeit teilweise um das Doppelte. Wer so handelt, gibt in einer Gefahrensituation die Kontrolle ab. Beispiele (Angaben abhängig u. a. von der Reaktionszeit, Fahrbahn, Sicht, Witterung etc.):

Bei Tempo 30 benötigt ein Pkw 14 bis 20 Meter bis zum Stillstand. Bei 40 km/h sind es 20 bis 28 Meter. Deutlich länger sind die Anhaltewege bei Tempo 50 (28 bis 40 Meter) und bei Tempo 60 (36 bis 54 Meter).

Das bedeutet: Bei einer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um 30 km/h, kann sich der Bremsweg fast verdreifachen. Tritt ein Kind in diesem Moment unvermittelt auf die Straße, ist ein Zusammenstoß nicht mehr vermeidbar. Polizeipräsident Lange: "Das Tempo entscheidet dann über Leben und Tod. Also: runter vom Gaspedal."

Vor vielen Schulen gilt ein absolutes Halteverbot, das Eltern häufig ignorieren, um mal eben ihre Kinder abzusetzen. Das sorgt immer wieder für unübersichtliche Situationen. Die Polizei wird die Eltern in direkten Gesprächen auf die dadurch entstehenden Gefahren aufmerksam machen, festgestellte Verkehrsverstöße aber auch konsequent ahnden. Das Halten in absoluten Halteverboten wird mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 20 Euro geahndet. Kommt es dabei zu Behinderungen anderer Verkehrsteilnehmenden, werden sogar 35 Euro fällig.

Alle Hinweise zur Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr beziehen sich nicht allein auf Schulwege am Schulanfang. Sie gelten für das gesamte Schuljahr und für alle Straßen im Stadtgebiet.

Deshalb nochmals unser Appell an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer: Seien Sie insbesondere im Bereich von Schulen und Kindergärten aufmerksam und jederzeit bremsbereit. Lassen Sie sich nicht durch elektronische Geräte ablenken. Rechnen Sie damit, dass Kinder plötzlich zwischen geparkten Fahrzeugen auf die Fahrbahn laufen könnten und beachten Sie die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten.

Bei einem Polizeieinsatz am Mittwoch (10.8.2022) sagte die Leiterin der Winfried-Grundschule an der Ruhrallee in Dortmund, Kerstin Borghoff, dass Eltern anfangs die Appelle von Polizei und Schule beherzigen, später dann allerdings doch bis vor die Schule fahren würden.


Quelle: Original-Content von: Polizei Dortmund, übermittelt durch news aktuell



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Presseportal.de

Presseportal.de

Weitere Artikel von Presseportal.de