vonRedaktion International
DEZEMBER 30, 2025
Wien
1.531-mal wurde dieses Jahr ein Auto dort abgestellt, wo es nichts verloren hat: auf Straßenbahngleisen oder vor einer Bushaltestelle. Ein Ärgernis nicht nur für die Straßenbahnfahrerin oder den Buslenker, sondern vor allem für die Fahrgäste. Sie werden durch unachtsame Autofahrer*innen ausgebremst und verlieren dadurch wertvolle Zeit auf dem Weg zur Arbeit, Schule, Uni oder Freizeitaktivität. Selbst nach der Entfernung des falschparkenden Fahrzeugs dauert es oft sehr lange, bis gewohnte Intervalle für unsere Fahrgäste wieder eingehalten werden können.
Die Stadt Wien und die Wiener Linien setzen daher ihren Weg, Falschparker*innen-Hotspots baulich umzugestalten, konsequent fort. Die Maßnahmen zeigen Wirkung: Der bekannte Falschparker*innen-Hotspot in der Camillo-Sitte-Gasse im 15. Bezirk wurde 2025 umgestaltet. Seit dem Umbau im Sommer kann die Straßenbahnlinie 9 wieder zuverlässig unterwegs sein. Während im ersten Halbjahr 2025 noch 18-mal die Straßenbahn blockiert wurde, war dies seit dem Umbau nur mehr zwei-mal der Fall.
Statt Falschparker*innen finden sich in der Camillo-Sitte-Gasse nun Begrünung und breitere Gehsteige für eine bessere Lebensqualität. Die reine Beton- und Asphaltstraße wurde entsiegelt und mit 20 Hochsträuchern begrünt, sie werden im Frühjahr für bunte Beete sorgen. Insgesamt 500 m2 wurden umgebaut und größtenteils durch Grünflächen ersetzt, dazu kommen ein Trinkbrunnen und vier Sitzbänke zum Verweilen. „Ich freue mich über die Begrünung im Grätzl, die zusätzlich eine Beschleunigung für die Straßenbahn bringt“, so Dietmar Baurecht, Bezirksvorsteher des 15. Bezirks.
„Wer falsch parkt und damit Busse oder Straßenbahnen blockiert, legt den öffentlichen Verkehr lahm und schadet hunderten Fahrgästen – das ist rücksichtslos und inakzeptabel. Wir sehen, dass bauliche Maßnahmen gegen Falschparker*innen wirken, die Zahlen an den Hotspots sind rückläufig. Wir werden weiter gegen Falschparker*innen vorgehen, denn achtlos abgestellte Autos sind kein Kavaliersdelikt“, sagt die zuständige Öffi-Stadträtin Ulli Sima und kündigt weitere Beschleunigungsmaßnahmen für Bus und Bim für das nächste Jahr an.
Bewährt haben sich bauliche Umgestaltungsmaßnahmen auch in Wien Währing, wie z.B. beim Hotspot Kreuzgasse. Falsch abgestellte PKW konnten dort massiv reduziert werden. So gab es 2020 im 18. Bezirk noch 363 falsch abgestellte Autos, im Jahr 2025 konnte dies auf 243 Vorfälle reduziert werden. Ein Rückgang von 33 Prozent.
Aber nicht nur bauliche Maßnahmen werden gesetzt, auch die Strafen für widerrechtlich abgestellte Autos werden 2026 angehoben. Statt bisher 365€ sind dann 467€ zu berappen.
„Eine Jahreskarte finanziert Mobilität für alle. Falschparken blockiert sie. Deshalb muss eine Strafe dafür denselben Preis haben – als klares Signal für Respekt und Verantwortung“, betont Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
Generell gilt für Autofahrer*innen: Die Betonplatten, auf denen die Gleise liegen, müssen immer frei bleiben. Zusätzlich sollten die Seitenspiegel eingeklappt werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wartet einfach eine Bim bzw. einen Bus ab. Oft reichen beim Einparken wenige Zentimeter aus, die der PKW zu weit vom Randstein entfernt steht, um die Weiterfahrt des Öffentlichen Verkehrs zu behindern.
Quelle: Stadt Wien