Salzburg: Gemeindeausgleichsfonds setzt auf noch mehr Kooperation

vonRedaktion International
DEZEMBER 06, 2025

Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr

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Richtlinien wurden angepasst / Bessere Unterstützung für finanzschwache Gemeinden / 300 Neuanträge im Jahr 2025

(LK) Der Gemeindeausgleichsfonds, kurz GAF, ist finanzielle Rückgrat für die heimischen Kommunen, wenn es um die Erhaltung und den Ausbau der Infrastruktur wie Pflichtschulen, Kindergärten, Seniorenheime, Straßen, Gemeindeämter und Feuerwehrhäuser geht. Die Richtlinien zur Vergabe der Fördergelder wurden in der heutigen Sitzung des GAF-Beirates an die aktuellen Herausforderungen angepasst.

Im GAF-Beirat wurden heute neue Richtlinien zur Unterstüztung der Gemeinden beschlossen. Im Bild Landeshauptfrau Karoline Edtstadler mit den Bürgermeistern Michael Obermoser (Wald im Pinzgau), Konrad Pieringer (Seekirchen), Friedl Strubreiter (Scheffau), Alexander Stangassinger (Hallein), Bernhard Weiß (Pfarrwerfen), Hansjörg Olbinger (Bischofshofen), Manfred Sampl (St. Michael) und Thomas Freylinger (Kuchl).

Das Feuerwehrhaus in Niedernsill, das Gemeindezentrum in Strobl oder der Kindergarten in Thalgau sind nur einige wenige Beispiele aus dem Jahr 2025, wie mit Unterstützung des Gemeindeausgleichsfonds (GAF) in den Kommunen Infrastruktur geschaffen wird, die die Lebensqualität in den Regionen stärkt. Die Richtlinien des GAF wurden in der heutigen Beiratssitzung angepasst. Dabei im Fokus: Mehr Zusammenarbeit in und zwischen den Gemeinden und die bestmögliche Unterstützung für die finanzschwachen unter ihnen.

Edtstadler: „GAF ist finanzielles Rückgrat“

Die Aufgaben für die Salzburger Gemeinden werden mehr, die Kosten steigen und damit der Druck auf jene Verwaltungseinheit, die den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten steht. „Der Gemeindeausgleichsfonds ist das finanzielle Rückgrat für jene Kommunen, die große Investitionen nicht aus eigener Kraft stemmen können. Mit der heutigen Anpassung der Richtlinien reagieren wir auf die zunehmend schwieriger werdenden Rahmenbedingungen und die finanzielle Situation vor allem in den Ausgleichsgemeinden im Bundesland und versuchen diese bestmöglich zu unterstützen“, so Landeshauptfrau Karoline Edtstadler.

Zusammenarbeit wird gefördert

Mit den angepassten Richtlinien setzt der GAF auf noch mehr Zusammenarbeit. Für Standortzusammenlegungen und die Synergienutzung innerhalb einer Gemeinde werden Förderanreize geschaffen. Recyclinghöfe in kleineren Gemeinden beispielsweise werden nur noch bei interkommunaler Zusammenarbeit und gemeinsamen Betrieb gefördert.

Unterstützung nach Finanzkraft

Die Förderquoten des GAF werden künftig nach Finanzkraft und Einnahmesituation der jeweiligen Gemeinde angepasst, um noch treffsicherer bei wichtigen Investitionen zu unterstützen. Im Bereich der Schulbauten gibt es in Zukunft Baukostenobergrenzen. Noch stärker im Fokus stehen mit den neuen Richtlinien die strukturschwächeren Gemeinden – dafür wurden die Zuweisungsgrenzen der Finanzkraftstärkung angepasst. Für diese Kommunen mit niedrigen Steuereinnahmen sind die Mittel aus dem GAF für das Gemeindebudget äußerst wichtig.

300 Anträge im Jahr 2025

Wie sehr die Gemeinden auf die Förderungen des GAF zählen, zeigt auch die Zahl der Anträge im heurigen Jahr. Rund 300 waren es bisher und diese würden in Summe zirka 200 Millionen Euro an neuen Investitionen bewirken. „Der GAF ermöglicht nicht nur Projekte, die den Salzburgerinnen und Salzburgern ganz unmittelbar nützen. Er löst umfangreiche Investitionen aus, die wiederum zu Jobs und Wertschöpfung im gesamten Bundesland führen“, so die Landeshauptfrau.

Beispiel Kinderbetreuung

Nur im Bereich Kinderbetreuung wurden vom GAF von Jänner 2022 bis Anfang Juli 2025 wurden rund 37,5 Millionen Euro für den Ausbau von Kindergärten, Krabbelgruppen oder Alterserweiterte Gruppen in den Gemeinden investiert. 26 Projekte wurden in diesem Zeitraum neu genehmigt, 23 bestehende Projekte abgeschlossen. „Um die Gemeinden bei ihrer budgetären Lage zu unterstützen, wird auch 2026 zusätzliches Geld aus dem Gemeindeausgleichsfonds für die Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt. Insgesamt sollen 3,5 Millionen Euro ausbezahlt werden“, erinnert Karoline Edtstadler.

Der GAF

Die Erhaltung und der Ausbau der kommunalen Infrastruktur zählen zu den wichtigsten Aufgaben der Gemeinden. Damit sind sie die größten Investoren Österreichs und mit der Planung und Abwicklung unzähliger Bauprojekte befasst. Der Gemeindeausgleichsfonds stellt dabei die wichtigste Finanzierungskomponente dar. Förderungsanträge können nur von Gemeinden oder Gemeindeverbänden gestellt werden. Die Mittel für den GAF stammen aus den Ertragsanteilen des Bundes für die Kommunen – das ist ein Teil der Steuern die vom Bund eingehoben und dann an die Gemeinden wieder verteilt werden.


Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_251205_30 (mw/ap)

Quelle: Land Salzburg

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