vonRedaktion International
DEZEMBER 29, 2025
Tirol
LH Mattle nach einem Jahr Tirol Konvent: „Auch 2026 jede Woche eine Regel streichen oder vereinfachen“
Nach dem ersten Jahr der Umsetzung des Tirol Konvent, dem Weitentwicklungsprozess der Tiroler Landesverwaltung, zieht Landeshauptmann Anton Mattle Bilanz. „Es braucht mehr Freiheit und weniger Bürokratie. Verwaltungsvereinfachungen dürfen keine Eintagsfliege sein, sondern müssen laufend passieren. Dafür steht der Tirol Konvent. Zudem habe ich versprochen, dass wir jeder Woche eine Regel vereinfachen und einen Prozess optimieren. Seit mittlerweile 32 Wochen gibt es wöchentlich eine Entbürokratisierungsmaßnahme: Vollständigkeitsbestätigungen, Projektvorbesprechungen und eine einheitliche digitale Verfahrensplattform beschleunigen Verfahren. Berichte wurden reduziert, Gesetze vereinfacht und die Feuerpolizeiordnung entrümpelt. Ein vermeintlich kleines Beispiel: mit Fotostationen an den Bezirkshauptmannschaften kann man das Passfoto neuerdings direkt vor Ort machen und spart sich Geld und Zeit. Der Tirol Konvent ist inzwischen so erfolgreich, dass ich entschieden habe, auch im kommenden Jahr jede Woche eine Regel zu streichen oder zu vereinfachen“, kündigt LH Mattle an. Die bisherigen wöchentlichen Entbürokratisierungsmaßnahmen beinhalten unter anderem eine Novelle der Tiroler Feuerpolizeiordnung, gesetzliche Vereinfachungen durch das zweite Tiroler Erneuerbaren Ausbaugesetz, Neuregelungen von Genehmigungsverfahren, die Einführung von KI in der Landesverwaltung, die Fortführung der FörderTour oder eine neue Schwellenwerteverordnung für die unbürokratische Auftragsvergabe.
Tirol Konvent lebt von konkreten Maßnahmen
Das Tirol-Konvent-Umsetzungsprogramm umfasst Ende 2025 bereits 61 Maßnahmen. 27 davon wurden bereits umgesetzt, 25 befinden sich aktuell in Umsetzung und neun starten im kommenden Jahr. Zwei Projekte aus dem Tirol Konvent wurden mit dem Österreichischen Verwaltungspreis ausgezeichnet. In der Jahresbilanz werden konkrete Best-Practice-Beispiele hervorgehoben, um die Wirksamkeit des Tirol Konvent zu unterstreichen:
Jahresbilanz 2025: Bilanz 2025 | Land Tirol
Ziel des Tirol Konvent ist es, Verwaltungsprozesse effizienter, transparenter und serviceorientierter zu gestalten. Andererseits werden auch interne Ressourcen eingespart und Verfahren beschleunigt. Die Jahresbilanz 2025 dokumentiert die Fortschritte der Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern des Tirol-Konvents. Dabei werden Entwicklungen in den Bereichen Prozessvereinfachung und Entbürokratisierung, Digitalisierung, Kommunikation, Zusammenarbeit, Personalentwicklung und Qualitätsmanagement dargestellt. „Mein Dank gilt allen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch unseren externen Partnern, die mit konkreten Vorschlägen und Maßnahmen im Rahmen des Tiroler Konvent die Landesverwaltung einfacher, schneller und effizienter machen“, bedankt sich LH Mattle bei der Landesverwaltung - insbesondere bei der Steuerungsgruppe und der Geschäftsstelle -, den Sozialpartnern und externen Organisationen sowie dem BürgerInnenrat. Gemessen wird, welche Maßnahme zum Erreichen der gewünschten Outcome-Ziele beitragen: Digitale Transformation, Service- und Kundenorientierung, Effizienz und Vereinfachung bzw. Einsparung von Ressourcen, Innovation bzw. neue Ansätze, Partizipation und Verbesserungskultur, Transparenz und Nachvollziehbarkeit inkl. Feedback-Kultur sowie Barrierefreiheit und inklusive Lösungen.
Stimmen zum erfolgreichen Tirol Konvent
Im Zuge des Tirol Konvents werden die Systempartner des Landes Tirol aktiv in die Weiterentwicklung der Tiroler Landesverwaltung eingebunden. Dafür wurde das Verwaltungsforum Sozialpartnerschaft ins Leben gerufen – ein zentrales, vierteljährlich tagendes Arbeits- und Austauschformat. Zudem wurde ein BürgerInnen-Rat mit 27 zufällig ausgewählten Personen aus allen Tiroler Bezirken miteinbezogen. Das sind Stimmen aus dem Tirol Konvent:
„Wir arbeiten jetzt am Tirol Konvent im Verwaltungsforum ein Jahr intensiv zusammen. Man spürt den Zug nach vorne, dass das Vertrauen da ist, dass wir alle gemeinsam etwas bewegen wollen. Wir sind auf einem tollen gemeinsamen Weg.“
Simon Meinschad (Vizepräsident Industriellenvereinigung Tirol)
„Es ist uns nach einem Jahr Tirol Konvent gelungen, einige Punkte voranzutreiben. Der größte Mehrwert in der Anfangsphase ist es, dass wir durch den Perspektivenwechsel „Wirtschaft – Verwaltung, Verwaltung – Wirtschaft“ ein gemeinsames Verständnis entwickelt haben. Das denke ich, ist schon ein ganz großer Schritt des langfristig angelegten Prozesses im Rahmen des Tirol Konvents.“
Evelyn Geiger-Anker (Direktorin Wirtschaftskammer Tirol)
„Wir sehen den Tirol Konvent als wichtigen Prozess in Bezug auf Entbürokratisierung und Erleichterung für unsere Betriebe. Wir können Maßnahmen und Ziele für Verbesserungen formulieren, damit wir zu guten Ergebnissen kommen. Die Arbeit im Verwaltungsforum ist sehr gut und sehr konstruktiv.“
Ferdinand Grüner (Direktor Landwirtschaftskammer Tirol)
„Ich glaube, dass der Prozess jetzt gut in Fahrt ist. Es hat eine Zeit gebraucht, dass wir uns als Gruppe finden und um abzustecken, was im Rahmen des Tirol Konvents möglich ist. Jetzt habe ich das Gefühl, dass es sehr konkret ist.“
Elisabeth Rathgeb (Direktorin Caritas der Diözese Innsbruck)
„In diesen letzten Monaten habe ich miterleben dürfen, dass alle ein soziales Gedankengut haben. Hervorragend finde ich es, dass man die Themen Schritt für Schritt angeht. Damit werden schon jetzt viele Forderungen unterschiedlichster Art umgesetzt.“
Verena Steinlechner-Graziadei (Koordinatorin Josefikreis)
„Ich habe mich gefreut, dass der BürgerInnen-Rat weiterhin in die Arbeiten einbezogen wird. Vor allem aber, dass ich als Bezieher diverser Newsletter bisher sehr viel von dem erkennen konnte, was im Informationsschreiben unter Umsetzungserfolge und Ergebnisse zusammengefasst wurde.“
Cornelia Paulien-Hausberger (Teil des BürgerInnen-Rates)
„Vielen Dank für die Information und die Möglichkeit, Feedback zur neuen Website des Tirol Konvents zu geben. Die Seite gefällt mir sehr gut, sowohl von der Übersicht als auch von den Inhalten her.“
Lorenz Klingler (Teil des BürgerInnen-Rates)
„Ich bin stolz, Teil dieses Projektes zu sein und freue mich, noch von vielen positiven Umsetzungen zu erfahren.“ Martina Karbon (Teil des BürgerInnen-Rates)
Quelle: Land Tirol