vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 23, 2025
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
Mit 1. Jänner 2016 trat das neue Besoldungsschema im Landesdienst in Kraft / Die Bilanz ist mehr als erfreulich
(LK) Es war ein Paradigmenwechsel für die Verwaltung und ihre Tausenden Bediensteten. Das Salzburger Landesbediensteten-Gehaltsgesetz (LB-GG) trat vor zehn Jahren mit 1. Jänner 2016 in Kraft. Zum ersten runden Jubiläum wird nun Bilanz gezogen.
Landeshauptfrau Karoline Edtstadler im Gespräch mit dem Leiter der Fachgruppe Personal, Karl Premißl.
Höhere Einstiegsgelder, eine Abflachung der Gehaltskurve im Laufe der Berufskarriere, verbunden mit einer konstanten Lebensverdienstsumme im Vergleich zum alten System. Das Land Salzburg sollte als Arbeitgeber wieder attraktiver werden. Das war das Ziel, das dem neuen Besoldungssystem vor der Einführung Ende 2015 vorausgegangen ist. Damals wurde prognostiziert, dass sich die Mehrkosten bis zum Jahr 2025/2026 amortisiert haben sollen.
Bilanz nach zehn Jahren
Zehn Jahre später lässt sich sagen: Die Ziele wurden erreicht. Mit dem Inkrafttreten des Landesbediensteten-Gehaltsgesetzes wurde ein Paradigmenwechsel eingeläutet - von der klassischen ausbildungsbezogenen „Beamtenbesoldung“ hin zu einem modernen und vorwiegend tätigkeitsbezogenen Gehaltssystem. So wird bereits in Paragraf 1 festgehalten, das Ziel dieses Gesetzes ist, eine für Beamtinnen und Beamte sowie Vertragsbedienstete gleiche und nicht diskriminierende Entlohnung sicherzustellen, die sich insbesondere an der Verwendung orientiert. Das Monatseinkommen soll im Regelfall alle mit einer Verwendung verbundenen Tätigkeiten abgelten, das Zulagensystem wurde praktisch abgeschafft. Diese Form der Entlohnung hat sich in den vergangenen zehn Jahren zum Regelfall entwickelt, während das sogenannte alte Gehaltssystem im Auslaufen begriffen ist und zunehmend an Bedeutung verliert.
Zahlen, Daten, Fakten
Seit zehn Jahren findet das neue Gehaltssystem auf all neu angestellten Mitarbeitenden Anwendung. Jenen, die vor 2016 im Landesdienst begonnen hatten, wurde ein freiwilliger Umstieg in das neue Schema angeboten. 552 Bedienstete haben damals ins neue Besoldungssystem gewechselt. Die höheren Einstiegsgehälter verursachten Mehrkosten in Millionenhöhe in den ersten Jahren. Wie prognostiziert, wird 2026 der Peak erreicht und das neue Gehaltssystem amortisiert sich durch die abgeflachte Gehaltskurve.
65 Prozent im neuen System
Im siebten Jahr nach Einführung des Gehaltssystems wurde die Marke von 50 Prozent überschritten – soll heißen, mehr als die Hälfte der Bediensteten des Landes wurde mit Mai 2022 im neuen Gehaltssystem entlohnt. Aktuell werden bereits 65 Prozent aller Landesbediensteten im neuen Gehaltsschema entlohnt. Betrachtet man nur die Anzahl der Vertragsbediensteten so sind es sogar 77 Prozent.
Auswirkungen auf Personalgewinnung
Die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität war 2016 ein wesentlicher Beweggrund, um ein neues Gehaltssystem mit höheren Einstiegsgehältern zu implementieren. Zehn Jahre später zeigt sich, dass es gewirkt hat: Das Land Salzburg ist ein attraktiver Dienstgeber und hält auf dem Arbeitsmarkt beim Wettbewerb um die geeignetsten Köpfe sehr gut mit. Ein Indiz dafür ist auch, dass sich die Bewerbungszahlen seit Jahren stabil auf einem erfreulich hohen Niveau bewegen: im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre melden sich 15 geeignete Bewerberinnen und Bewerber pro ausgeschriebene Stelle des Landes Salzburg.
Kein Zulagendschungel mehr
Das neue Gehaltssystem trägt wesentlich zu dieser Entwicklung bei, da das zu erwartende Monatseinkommen im jeweiligen Einkommensband und die weitere Einkommensentwicklung sehr transparent ist und sich in den Ausschreibungen einfach darstellen lässt. Insbesondere gibt es keinen „Zulagendschungel“ mehr zu durchforsten, um die tatsächliche Höhe des Monatseinkommens zu erfahren. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist jener der Geschlechtergerechtigkeit: Aufgrund des auf Einkommensbändern aufgebauten tätigkeitsbezogenen Systems konnte der sogenannte „Gender-Pay-Gap“ mit dem GSN gänzlich egalisiert werden. Im neuen Gehaltssystem verdienen Frauen und Männer also bei gleicher Arbeit exakt das Gleiche.
Ausblick
Das neue Gehaltssystem mit seinen 14 Einkommensbändern entwickelte sich zum Erfolgsmodell im Landesdienst. Auch der Magistrat der Stadt Salzburg hat mittlerweile Anleihe an diesem System genommen und das Grundsystem in angepasster Form übernommen. Um den zukünftigen Anforderungen der Arbeitswelt gerecht zu werden, muss das bestehende Gehaltssystem ständig weiterentwickelt und an neue Rahmenbedingungen angepasst werden. Derzeit wird an der Einführung von Berufsfamilien im neuen Gehaltssystem und an einem modernen Landesbedienstetengesetz gearbeitet, um drei gesetzliche Grundlagen zu einer zusammenzuführen.
Edtstadler: „System ständig weiterentwickeln“
Die für Personal zuständige Landeshauptfrau Karoline Edtstadler betont: „Die Einführung des neuen Gehaltssystems hat die Einstiegsgehälter erhöht, den Zulagendschungel beendet und das System insgesamt transparenter gemacht. Damit das Land Salzburg aber ein attraktiver Arbeitgeber bleibt, muss das System ständig weiterentwickelt werden, um den Anforderungen der Zeit gewachsen zu sein.“
Quelle: Land Salzburg