München: Airline-Mitarbeiterin lässt Ärztin mit gefälschtem Impfnachweis auffliegen -Bundespolizisten zeigen 70-Jährige wegen Urkundenfälschung an-

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Seit Beginn der Corona-Pandemie unterstützen die Bundespolizisten am Moos-Airport die für den Gesundheitsschutz zuständigen Gesundheitsbehörden unter anderem durch die Überprüfung der nötigen Impfnachweise bei der Einreise. Hier werden die Beamten dann schon mal mit den unglaublichsten Geschichten rund um Impfung, Test und überstandene Infektionen konfrontiert. Das anhängende Bild kann mit dem Zusatz "Bundespolizei" zur Berichterstattung über den o.a. Vorfall verwendet werden.
ots/Bundespolizeidirektion München
19 Jän 17:05 2022 von Presseportal.de Print This Article

Flughafen München (ots) - Der Flug in die USA fiel dann mal ins Wasser. Eigentlich wollte die 70-Jährige gestern (18. Januar) nach Charlotte fliegen. Nachdem sie aber am Check-In erst ihren Impfnachweis nicht zeigen wollte, anschließend der Mitarbeiterin der US-Fluglinie Unregelmäßigkeiten im dann doch vorgezeigten Impfpass auffielen, endete die Reise der Ärztin im Erdinger Moos, noch bevor sie richtig begonnen hat. Nach einer Strafanzeige wegen Urkundenfälschung durch die Bundespolizei, musste die verhinderte Reisende ohne ihr Impfbuch wieder kehrtmachen und in Europa bleiben.

Wenn man sich selbst bestätigt, dass man zum einen gegen Corona geimpft, zum zweiten genesen, zum dritten negativ getestet ist, aber dann doch aufgrund einer Allergie nicht geimpft werden darf, kann das für das eigene Wohlbefinden von Vorteil sein. Bei anderen allerdings löst so etwas schnell Zweifel an der Glaubwürdigkeit aus. So geschehen auch am Dienstag beim Check-In für den Flug von München nach Charlotte/USA. Eine 70-jährige Deutsche wollte erst beim Check-In ihren Impfnachweis nicht vorzeigen. Nachdem die Dame am Schalter ihr erklärt hat, dass sie ohne Nachweis nicht fliegen wird, ließ sie sich doch überzeugen. Also Impfpass herausgekramt und ganz selbstbewusst übergeben. Die Airline-Mitarbeiterin allerdings war offenbar nicht ganz so überzeugt von den Eintragungen wie die 70-Jährige selbst. Einige Dinge kamen der jungen Dame ungewöhnlich, wenn nicht sogar verdächtig vor. Ein Anruf bei der Bundespolizei konnte da doch sicherlich Klarheit schaffen. Wenig später waren auch schon zwei Bundespolizisten vor Ort. Ihnen erklärte die Reisende, die selbst Ärztin ist, sie könne sich weder genau an die Impfdaten noch an den Impfstoff erinnern. Eines wisse sie aber sicher. Sie sei nicht mit Biontech geimpft worden, weil sie auf das Zeug allergisch sei. Die Eintragungen im Impfbuch überprüft, zeigte sich den Beamten ein skurriles Bild. War die in Österreich Praktizierende doch laut den Daten zweimal eben mit Biontech geimpft, einmal am imaginären 1.15.2021 und einmal am 3.26.2021, und das in einer Arztpraxis in Düsseldorf, die seit vier Jahren geschlossen ist. Eine Erklärung für die Diskrepanz und die etwas verwirrenden Eintragungen hatte die Befragte nicht wirklich. Was sie jedoch hatte, war ein negativer Antigentest, die Durchführung am Vortag und das Negativ-Ergebnis von ihr selbst mit dem handschriftlichen Zusatz, sie bescheinige sich selbst, dass sie wegen gesundheitlicher Störungen nicht geimpft werden darf, bestätigt. Das sollte jedoch noch nicht alles sein. Auch einen Nachweis über eine überstandene Corona-Infektion mit der "Bildung neutralisierender Antikörper" gegen das Corona-Virus im Oktober letzten Jahres hatte die gute Frau parat. Alles in allem also gleich vierfach safe, wenn man so will. Oder eben vierfach verdächtig, zumindest in den Augen der medizinisch vielleicht nicht ganz so versierten Bundespolizisten.

Daher nahmen die Beamten die Medizinerin mit zur Wache, wo die Wahl-Österreicherin es dann vorzog, sich hinsichtlich der detaillierten Fragen der Ermittler in Schweigen zu hüllen. Die Bundesbeamten zeigten sie trotzdem wegen des Verdachts der Urkundenfälschung an und nahmen ihr den Impfpass sowie die weiteren vorgezeigten Nachweise ab, bevor die vermutliche Impfbetrügerin die Wache wieder verlassen durften. Die Reise in die Vereinigten Staaten muss jetzt erst einmal warten.



Quelle: Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell



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