Bundespolizei fasst mutmaßlichen Schleuser nach Verfolgungsfahrt

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Mit überhöhter Geschwindigkeit wollte sich ein mutmaßlicher Schleuser in Kiefersfelden offenbar der Grenzkontrolle entziehen. Die Rosenheimer Bundespolizei konnte den Syrer festnehmen. Er gab an, dass es sich lediglich um eine Taxifahrt gehandelt hätte. (Foto: Bundespolizei)
ots/Bundespolizeidirektion München
13 Mär 19:13 2020 von Presseportal.de Print This Article

Kiefersfelden / Rosenheim (ots) - In der der Nacht von Donnerstag auf Freitag (13. März) ist es der Bundespolizei nach einer kurzen Verfolgungsfahrt durch Kiefersfelden gelungen, einen mutmaßlichen Schleuser festzunehmen. Das Rosenheimer Amtsgericht hat die Untersuchungshaft des Syrers angeordnet. Er wird beschuldigt, einen Landsmann und einen Iraker gegen Bezahlung eingeschleust zu haben. Für den Leiter der zuständigen Bundespolizeidienststelle in Rosenheim zeigt dieser Fall, dass die flexiblen Kontrollen gerade auf den Nebenstecken sinnvoll sind.

Kurz vor Mitternacht durchfuhr ein Kleinwagen mit hoher Geschwindigkeit die provisorisch eingerichtete Kontrollstelle am Ortsrand von Kiefersfelden. Die dort eingesetzten Bundespolizisten nahmen sofort mit Blaulicht und Anhaltesignalen die Verfolgung auf. Der Fahrer des verfolgten Autos wollte sich offenkundig der Kontrolle entziehen und raste mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch die geschlossene Ortschaft. Dem verfolgten Fahrzeugführer dürfte die Aussichtslosigkeit seines Fluchtversuchs wohl alsbald klargeworden sein und so beendete sein waghalsiges Unterfangen. Bei der Überprüfung aller drei Personen, die sich im Pkw befanden, wurde deutlich, weshalb der Fahrer kein Interesse an einer Kontrolle hatte. Der 38-Jährige am Steuer verfügte selbst nur über eine abgelaufene deutsche Aufenthaltsgenehmigung. Seine Begleiter konnten sich überhaupt nicht ausweisen. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um einen syrischen und einen irakischen Staatsangehörigen. Ihren Schilderungen zufolge hätten sie sich für Ihre geplante Flucht nach Europa an eine Schleuserorganisation gewandt. Diese sorgte dann gegen Bezahlung für die Reise über Serbien, Ungarn und Österreich bis nach Deutschland. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die beiden Migranten an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet.

Ihr Fahrer erklärte zunächst, dass es sich um eine Taxi-Fahrt gehandelt habe. Das Berliner Kfz-Kennzeichen seines Kleinwagens, die von ihm mitgeführten 600 Euro, die als Schleuserlohn in Frage kommen, und die widersprüchlichen Angaben sprachen allerdings gegen die ersten Schilderungen des mutmaßlichen Schleusers. Recherchen der Bundespolizei in Rosenheim zufolge war der Beschuldigte gemäß Polizeicomputer bereits mit zehn unterschiedlichen Personalien in Deutschland erfasst worden. Außerdem wurde in der Vergangenheit schon mehrfach wegen anderer Schleuseraktivitäten gegen ihn ermittelt. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend ordnete der Ermittlungsrichter die Untersuchungshaft an. Der Syrer wurde in die Justizvollzugsanstalt Traunstein eingeliefert.

Für Reinhard Tomm, den Leiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, belegt der Aufgriff in Kiefersfelden vor allem eines: "Es ist gut und richtig, dass die Bundespolizei sich im Grenzraum breit aufstellt und flexibel vorgeht. So bleiben wir, was unsere grenzpolizeilichen Kontrollmaßnahmen angeht, unberechenbar. Außerdem gelingt es uns auf diese Weise auch immer wieder, Schleusern das kriminelle Handwerk zu legen."



Quelle: Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell



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