Nienburg/Weser: Digitales Führen - Gesundes Führen; Onlinetagung der Polizeiakademie trifft den Nerv der Zeit

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Carsten Rose eröffnete die Veranstaltung und begrüßte rund 300 Onlineteilnehmende.
ots/Polizeiakademie Niedersachsen
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In Workshops wurden den Teilnehmenden Impulsvorträge und ein interaktiver Austausch geboten.
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Austragungsort war die Aula in Nienburg- technisch hoch ausgerüstet und als Studio umfunktioniert
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Frau Prof. Dr. Sabine Remdisch wurde live dazugeschaltet und nahm die Teilnehmenden zum Thema Führen in der digitalen Arbeitswelt mit.
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14 Jän 18:38 2021 von Presseportal.de Print This Article

Nienburg (ots) - Am 14.01.2021 konnte die Polizeiakademie Niedersachsen ihre bislang größte Onlineveranstaltung auf die Beine stellen. Die Fortsetzung der vor einem Jahr so erfolgreich begonnenen Tagungsreihe "Führung im Wandel" stand auf dem Programm. Dabei traf das Thema den Nerv der Zeit und konnte aktueller kaum sein. Digitales und trotzdem gesundes Führen - dies sind die größten Möglichkeiten, aber auch die bedeutsamsten Herausforderungen, die Führung gerade während der Corona-Pandemie prägen. Mit Impulsen aus ethischer und gesundheitlicher Sicht des "digital leadership", sowie sich diesem Kontext widmende Workshops setzte die Tagung Impulse und eröffneten den Teilnehmenden neue Perspektiven. Austragungsort war einmal mehr die Aula der Polizeiakademie in Nienburg, diesmal jedoch nicht als Ort der Zusammenkunft, sondern kurzerhand umfunktioniert und technisch hoch gerüstet als Studio für eine Online durchgeführte Veranstaltung mit rund 300 zugeschalteten Teilnehmenden. Neben Führungskräften der Polizei aus Bund und Ländern folgten hochrangige Vertreter der Bundeswehr und weiterer öffentlicher Institutionen der Einladung der Akademie zur gemeinsamen virtuellen Tagung. Für viele Führungskräfte, deren Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten, war das vergangene Jahr ein herausfordernder Spagat, galt es doch einerseits die Arbeitsqualität zu sichern, aber andererseits auf den Schutz vor Überforderung und Überlastung der Beschäftigten mit Kinderbetreuung im Blick zu behalten und das alles bei ungewohnter physischer Distanz. Mit namenhaften Referierenden, allen voran als Key-Note-Speech den bekannten deutschen Philosophen und ehemalige Kulturstaatsminister Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida-Rümelin, wurden die Themen Digitalisierung und Ethik, aber auch Führen und Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt erörtert. Forschende der Polizeiakademie Niedersachsen brachten ebenfalls ihre Expertise mit ein. Themenzentrierte Workshops rundeten das interessante Tagesprogramm ab.

Digitale Führung als spezielle Anforderung, aber auch als Chance für eine neue und bessere Führungskultur sehen

Prof. Dr. Dr. h.c. Nida-Rümelin näherte sich im Eröffnungsvortrag aus humanistischer Perspektive der Digitalisierung. Er lenkte so den Blick der Teilnehmenden schnell auf ethische Aspekte, die Führungskräfte in der sich verändernden Arbeitswelt vor Augen haben sollten. "Der digitale Humanismus ist nicht defensiv, er möchte den technischen Fortschritt im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz nicht bremsen, sondern fördern, er spricht sich für eine Beschleunigung des menschlichen Fortschritts unter Einsatz der digitalen Möglichkeiten aus, um unser Leben reichhaltiger zu machen.", so Prof. Dr. Dr. h.c. Nida-Rümelin. Schnell klar wurde in den Beiträgen, dass die Digitalisierung sowohl die Arbeitswelt insgesamt aber auch die Aufgaben der Führung verändert hat und noch stärker verändern und prägen wird. Führungskräfte stehen damit vor besonderen Herausforderungen. Diesen können sie nur gerecht werden, wenn sie offen sind für digitale Führung. Dazu müssen sie bereit sein, neue Wege zu gehen, neue Techniken auszuprobieren und auch zu einem teilweise neuen Rollenverständnis als Führungskraft kommen. Das eine erfolgreiche digitale Transformation gerade auch in der Führungsperspektive die gesundheitlichen Wirkungen mit einbeziehen muss, wurde mehr als deutlich. Führungskräfte haben immer seltener einen uneingeschränkten Zugriff auf ihre Mitarbeitenden und ihr Tun. Sie müssen daher stärker als bisher auf deren Loyalität, Integrität und Kompetenz vertrauen. Vertrauen ist in einer Welt, die von Veränderungen, Ungewissheit und Komplexität geprägt ist, für den Führungserfolg zwingend notwendig. "Je besser die Vertrauensbasis und je klarer der Sinn einer Aufgabe, desto erfolgreicher wird es gelingen, digital zu führen", so Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen. "Führung heißt dabei, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich zu machen. Diese menschliche Führung ist übrigens weniger eine Frage der Position, sondern vielmehr eine Frage der Haltung. Wenn die Haltung der Führungskraft nicht stimmt, nutzt ein Herumbasteln am Verhalten wenig." Es zeigte sich in der Tagung, dass für ein gesundes Führen in einer digitalen Umgebung der Aspekt der Partizipation, also der Teilhabe und Mitnahme der Menschen, ihre Einbindung bei Entscheidungen und der Ausgestaltung von Initiativen, von elementarer Bedeutung ist. So liegt die Führungsaufgabe mit darin, Fragen zu stellen, dem Gegenüber wirklich zuzuhören und seine Meinung und Ansichten wertzuschätzen, sich mit diesen auseinanderzusetzen - selbst, und gerade wenn dies nicht die eigene Perspektive ist. Denn häufig entstehen gerade durch gelebte Diversität neue und bessere Lösungen. So wundert nicht das Fazit der Tagung: Führung ist ein zentraler Erfolgshebel bei der digitalen Transformation. Das allerdings bedeutet, dass Führungskräfte beim "digital leadership" vorangehen und es vorleben müssen. Sie müssen das Eröffnen der neuen Möglichkeiten als Chance verstehen. Das Aufzeigen eines gemeinsamen Weges, auch im Bewusstsein, dass Neues zu Problemen führen kann, die aber ihrerseits wieder Möglichkeiten in sich tragen, ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der digitalen Transformation.



Quelle: Original-Content von: Polizeiakademie Niedersachsen, übermittelt durch news aktuell



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