München: Geschleuste sollen Preis für illegale Beförderung "abarbeiten" / Rosenheimer Bundespolizei nimmt mutmaßliche Schleuser fest

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Die Rosenheimer Bundespolizei hat bei Grenzkontrollen einen mutmaßlichen Schleuser auf der A93 festgenommen. Seine vietnamesischen Mitfahrer sollten nach eigenen Angaben den Schleuserlohn "abarbeiten".
ots/Bundespolizeidirektion München
17 Aug 16:59 2020 von Presseportal.de Print This Article

Rosenheim / A93 (ots) - Die Bundespolizei hat am Wochenende (15./16. August) auf der A93 mehrere mutmaßliche Schleuser und Urkundenfälscher gefasst. Zudem wurden bei Grenzkontrollen zwischen Tirol und Oberbayern rund 40 Migranten nach offenkundig illegalem Einreiseversuch in Gewahrsam genommen.

Bei der Überprüfung der fünf Insassen eines in Polen zugelassenen Autos stellten die Kontrollbeamten Sonntagnacht nahe Kiefersfelden fest, dass sich lediglich der Fahrer mit einem ukrainischen Pass und einem polnischen Visum ordnungsgemäß ausweisen konnte. Seine Begleiter, zwei jugendliche und zwei erwachsene Vietnamesen, versuchten vergeblich, die Beamten mit den vorgelegten Papieren zu täuschen. Die Bundespolizisten entlarvten alle vier vietnamesischen Reisepasse sowie die vier deutschen Visa als Fälschungen. Ersten Ermittlungen der Rosenheimer Bundespolizei zufolge handelt es sich um eine organisierte Schleusung. Der Ausgangspunkt der Schleppertour mit den gefälschten Papieren dürfte in Griechenland liegen. Nach Auskunft eines Geschleusten sollte der noch zu vereinbarende Preis für die illegale Beförderung in Deutschland "abgearbeitet" werden. Die beiden Minderjährigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen der Obhut des Rosenheimer Jugendamtes anvertraut, die Erwachsenen nach Österreich zurückgewiesen. Ihr Fahrer konnte nach Polen zurückkehren, wo der 35-Jährige derzeit lebt und arbeitet. Er wird wohl schon bald mit einem Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern zu rechnen haben.

Wegen desselben Tatvorwurfs wird sich voraussichtlich auch ein Kosovare zu verantworten haben. Der 23-Jährige saß am Steuer eines Wagens mit italienischen Kennzeichen. Weder er, noch seine Begleiter, die ebenfalls die kosovarische beziehungsweise nordmazedonische Staatsangehörigkeit haben, verfügten über gültige Einreisepapiere. Auch ihre Reise fand in der Grenzkontrollstelle auf der Inntalautobahn ein vorzeitiges Ende. Sie wurden jeweils wegen des illegalen Einreiseversuchs, der Fahrzeugführer zudem wegen Einschleusens angezeigt. Anschließend mussten alle vier Personen das Land wieder verlassen. Sie wurden der österreichischen Polizei überstellt.

Wegen Beihilfe zur versuchten illegalen Einreise ermittelt die Bundespolizei gegen einen 37-jährigen italienischen sowie einen 22-jährigen deutschen Staatsangehörigen. Der Italiener war im Pkw mit einem Nigerianer und der Deutsche mit einem Angolaner im Auto unterwegs. Keiner der Afrikaner konnte bei der Kontrolle auf der A93 die erforderlichen Papiere für die Einreise in die Bundesrepublik vorweisen. Sie wurden an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge beziehungsweise die zuständige Ausländerbehörde weitergeleitet.

Über das Wochenende verteilt hat die Bundespolizeiinspektion Rosenheim insgesamt rund 40 Migranten festgestellt, die sich im Rahmen der Grenzkontrollen nicht ordnungsgemäß ausweisen konnten. Sie stammen ursprünglich unter anderem aus Vietnam, Nigeria, Gambia, Ghana, Somalia, Ägypten, Syrien, Albanien, dem Kosovo oder der Ukraine. Etwa zehn von ihnen wurde die Einreise verweigert. Sie mussten Deutschland wieder verlassen.



Quelle: Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell



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