München: Gruppenstreit / Attacke gegen Transgender - Bundespolizei beschlagnahmt Schlagring

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Wegen einiger strafrechtlich relevanten Vorkommnisse am Wochenende im bahnpolizeilichen Bereich ermittelt die Bundespolizei insbesondere wegen dreier Körperverletzungsdelikte in der Landeshauptstadt bzw. in Weßling, im Lkr. Starnberg.
ots/Bundespolizeidirektion München
16 Aug 11:39 2021 von Presseportal.de Print This Article

München / Lkr. Starnberg (ots) - Am Wochenende kam es zu etlichen strafrechtlich relevanten Delikten im bahnpolizeilichen Bereich der Landeshauptstadt. Dabei kam es am Freitag und Samstag (14. und 15. August) u.a. zu drei tätlichen Attacken. Im Hauptbahnhof betrafen diese zwei Gruppen von Jugendlichen, dabei soll es zuvor zu rassistischen Beleidigungen gegen eine Reinigungskraft gekommen sein. Ebenfalls im Hauptbahnhof griff ein 27-jähriger Maskenloser eine 38-jährige, im Rollstuhlsitzende Transgenderin körperlich an und beleidigte sie zudem ehrverletzend. In Weßling, Lkr. Starnberg, konnten Kollegen der Landespolizei einen 32-Jährigen festnehmen, der zuvor am Bahnsteig auf mehrere Reisende eingeschlagen hatte.

* Die Bundespolizei wurde vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Freitagnachmittag (14. August) darüber informiert, dass ein dunkelhäutiger Mann am Bahnhof Weßling auf mehrere Reisende einschlug. Ermittlungen ergaben, dass ein nicht alkoholisierter 32-Jähriger aus Jemen mehrere Reisende am Bahnsteig gegen 14:30 Uhr belästigte, im Anschluss auf mindestens zwei Personen losging und dabei um sich schlug. Hierbei traf er die beiden, einen 45-jährigen Deutschen sowie einen 27-jährigen Afghanen, beide aus Weßling, jeweils im Gesicht. Eine ärztliche Versorgung war bei beiden nicht notwendig. Nach der Tat flüchtete der in Schwabing lebende Täter. Beamte der Polizei des Freistaats Bayern konnten den 32-jährigen jemenitischen Staatsangehörigen im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen in einem Discounter in Weßling antreffen, vorläufig festnehmen und an die Bundespolizei übergeben. Der Vorfall war aufgrund der eingesetzten Polizeikräfte im Rahmen der Tatortnahbereichsfahndung sowie der am Bahnsteig zum Tatzeitpunkt befindlichen zahlreichen Reisenden öffentlichkeitswirksam. Der jemenitische Staatsangehörige reiste erstmals am im Juli 2019 in die Bundesrepublik Deutschland ein und ist aktuell im Besitz einer Duldung. Er ist bereits mehrfach mit Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten, darunter u.a. mit wiederholten Widerstandshandlungen und tätlichen Angriffen gegen Polizeibeamte. Gegen ihn wird nunmehr erneut wegen Körperverletzung ermittelt.

* Zwei alkoholisierte Jugendliche klingelten am Samstag (15. August) kurz nach Mitternacht bei der Wache am Hauptbahnhof und machten als Geschädigte auf eine Schlägerei aufmerksam, die kurz zuvor stattgefunden hatte. Erste Ermittlungen wegen Körperverletzung ergaben, dass am Starnberger Flügelbahnhof gegen 00:15 Uhr zwei Gruppen Jugendlicher aneinandergeraten waren. Videoaufnahmen zeigen, dass es dabei auch zu körperlichen Auseinandersetzungen mehrere Personen gekommen ist. Den Ursprung der Auseinandersetzung hatte eine rassistische Beleidigung einer Toiletten-Reinigungskraft im Untergeschoss des Hauptbahnhofes. Als ein 17-jähriger Deutscher, einer der beiden oben genannten, eine Zugangssperre der Toilettenanlage im Hauptbahnhof überspringen wollte und gegen eine Tür trat, wurde er von einer Putzkraft, eine 17-jährige Eritreerin, darauf hingewiesen, dass die Toilette geschlossen sei. Anschließend soll der 17-Jährige aus Unterhaching, der mit fünf Personen unterwegs war, die Frau zur Seite geschubst und rassistisch beleidigt haben. Dies hatte eine fünfköpfige Gruppe mitbekommen. Nachdem sie mit der Reinigungskraft gesprochen hatten, folgten sie der anderen Gruppe zum Bahnsteig des Starnberger Flügelbahnhofes, wo es dann nach verbalen zu körperlichen Auseinandersetzungen kam. Dabei schlugen und traten zwei bislang unbekannte Jugendliche oder junge Männer auf die beiden oben genannten ein und verletzten diese leicht. Wer wenn schlug und trat und was alles strafrechtliche Relevanz hat, muss noch ausermittelt werden. Bei Fahndungsmaßnahmen konnten nur mehr zwei aus der Fünfergruppe der Angreifer festgestellt werden. Diesen wurde jedoch aufgrund der Auswertung der Videoaufzeichnungen keine Tatbeteiligung zugeordnet. Sie gaben an, die beiden Tatverdächtigen nicht näher zu kennen; wollen beide erst am Abend kennengelernt haben. Bei den anzeigeaufgebenden Jugendlichen wurde ein Atemalkoholgehalt von 1,73 Promille beim 17-Jährigen und 0,8 Promille beim 16-Jährigen aus Milbertshofen gemessen. Beide wurden von ihren Eltern abgeholt. Als der 16-Jährige davon erfuhr schrie er lautstark herum, so dass bis zum Eintreffen der Mutter mit ihm keinerlei Kommunikation mehr möglich war. Zuvor war beim Älteren noch ein Schlagring aufgefunden und beschlagnahmt worden, was Ermittlungen wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz nach sich ziehen wird. Aufgrund der Aussagen der Zeugen sowie der Lichtbilder aus dem Bahnsteigvideo sind die Ermittler der Bundespolizei zuversichtlich die beiden Tatverdächtigen ausfindig machen zu können.

* Ein 27-Jähriger aus Ramersdorf schlug am Samstag (15. August) kurz nach 11:30 Uhr am Gleis 18 des Hauptbahnhofes einer im Rollstuhlsitzenden 38-Jährigen aus Nürnberg (beide Deutsche) in der abfahrbereiten S-Bahn (S2, Richtung Petershausen) kräftig mit der Hand ins Gesicht. Nach vorangegangenen verbalen Provokationen am mit etlichen Reisenden gefüllten Bahnsteig folgten erst ehrverletzende Beleidigungen (Transgender) gegen die Frau dann bedrohte er sie zudem verbal. Der 27-Jährige, der eine freiwillige Atemmessung verweigerte, wurde durch alarmierte Bundespolizisten vorläufig festgenommen. Gegen ihn, der schon mehrfach mit Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung trat, wird wegen Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung ermittelt. Da der Beschuldigte zum Tatzeitpunkt nicht die - nach wie vor vorgeschriebene Mund-Nase-Bedeckung trug - wird wegen des Ordnungswidrigkeitenverstoßes gegen das Bayerische Infektionsschutzgesetz die zuständige Ahndungsbehörde informiert.



Quelle: Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell



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