Kaiserslautern : Landesweites Pilotprojekt auf der Autobahn in der Westpfalz

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Die Feuerwehr sichert mit einem schweren Fahrzeug eines Einsatzstelle ab. Darüber hinaus ist der Einsatzraum mit Pylonen und Leuchten abgegrenzt. Das Bild entstand bei der "Teststellung" (Simulation) im Oktober auf der Zufahrtstraße zur AirBase Ramstein.
ots/Polizeipräsidium Westpfalz
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Beispielfoto einer Absicherung durch die Feuerwehr - das schwere Fahrzeug sichert die Einsatzstelle im Dunkeln gut erkennbar ab.
ots/Polizeipräsidium Westpfalz
20 Okt 18:54 2022 von Presseportal.de Print This Article

Westpfalz (ots) - "KEA21 - Konzeptionelle Ereignisbewältigung auf Autobahnen" nennt sich ein landesweites Pilotprojekt, das aktuell in der Westpfalz läuft. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Autobahnpolizei Kaiserslautern, der Feuerwehren, des Rettungsdienstes sowie anderer Hilfsorganisationen. Der Untertitel und das Ziel des Pilotprojekts: "Retter sollen nicht selbst zu Opfern werden".

Am 1. Januar 2022 fiel der Startschuss zu dem vom Ministerium des Innern und für Sport genehmigten Pilotprojekt "KEA21", bei dem die Zusammenarbeit der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben im Bereich der Erstintervention bei Einsatzlagen optimiert werden soll. Autobahnpolizei, Rettungsdienst, Feuerwehr sowie die weiteren Hilfs- und Fachdienste erproben während der einjährigen Projektphase einen gemeinsamen Orientierungsrahmen zur Bewältigung von Einsatzlagen auf Bundesautobahnen. Als Pilotstrecke ist die A 6 zwischen den Anschlussstellen Wattenheim und Waldmohr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Westpfalz bestimmt.

Inspiriert von einer bereits seit 2004 in den Niederlanden umgesetzten Konzeption des sogenannten "Incident Management", erarbeiteten die Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Fachdienste einen übergreifenden Orientierungsrahmen, der die Sicherheit der Einsatzkräfte und die Ordnung des Einsatzraums zum Gegenstand hat. Leider kommt es immer wieder vor, dass Einsatzkräfte selbst zu Unfallopfern werden, während sie überlebenswichtige Hilfe leisten.

Durch ein mit allen Akteuren abgesprochenes standardisiertes Verfahren soll eine Sicherheitszone für die Einsatzkräfte bei der Unfallaufnahme geschaffen werden. Die Konzeption sieht dazu vor, dass die an der Einsatzstelle zuerst eintreffenden Kräfte ihr Einsatzfahrzeug in einem Abstand, der ungefähr der zulässigen Geschwindigkeit in Metern entspricht (also auf Autobahnen mindestens 100 Meter), in der sogenannten "Fend Off Position" (schräg zur Fahrtrichtung) als Sicherungsfahrzeug aufstellen.

Der dahinter liegende Raum wird mit den üblichen Sicherungsmitteln, wie Baken, Leitkegeln und entsprechenden Leuchten abgegrenzt, so dass optisch eine Trennlinie zum fließenden Verkehr entsteht. Im Sicherungsfahrzeug selbst bleibt niemand sitzen. Außerdem wird die Lenkung zur verkehrsabgewandten Seite eingeschlagen, das Blaulicht bleibt eingeschaltet und die Feststellbremse gezogen. Der Grund: Durch diese Position würde das Sicherungsfahrzeug im Falle einer Kollision durch ein nachfolgendes Fahrzeug nicht in den fließenden Verkehr und insbesondere nicht in die Einsatzstelle geschoben, wo die Helfer überlebenswichtige Hilfe leisten.

Weitere hinzugerufene Einsatzkräfte stellen dann ihre Einsatzfahrzeuge nach einem vorgegebenen Verfahren auf, so dass niemand bei seiner Arbeit behindert wird. In Einsatzlagen, bei denen die Feuerwehr ebenfalls eingebunden ist, wird das zuerst eintreffende Sicherungsfahrzeug durch ein schweres Feuerwehrfahrzeug ersetzt, um den Arbeitsbereich der Einsatzkräfte noch sicherer zu machen.

Wie so etwas in der Praxis aussieht, wurde vor ein paar Tagen auf der Zufahrtstraße zum Westgate der AirBase Ramstein demonstriert. Veranschaulicht wurde eine sogenannte "Teststellung", also die Simulation einer Einsatzstelle, an der sich die Feuerwehr, der Rettungsdienst sowie die Polizei beteiligen. Im Anschluss gab es einen regen Informationsaustausch. Alle beteiligten Organisationen machten dabei deutlich, dass das neue Konzept durchweg positiv angenommen wird.

Die Planung für das Pilotprojekt sieht vor, dass die Polizeiautobahnstation Kaiserslautern das Verfahren in Form eines individuellen Rückmeldeverfahrens der Einsatzkräfte sowie durch Einsatznachbereitungen und Besprechungen evaluiert. Zum Jahreswechsel läuft der Pilot aus, und mit der Vorlage des Abschlussberichtes beim Innenministerium Anfang 2023 wird die Projektphase abgeschlossen. Das Ziel ist natürlich eine weitergehende, landesweite Umsetzung der Konzeption - zur besseren Absicherung aller Einsatzkräfte. | PASt/hth



Quelle: Original-Content von: Polizeipräsidium Westpfalz, übermittelt durch news aktuell



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