Salzburg: Regionaler Gesundheitsplan 2030 - Begutachtung startet

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Salzburg

26 Nov 16:00 2025 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ziel: Flächendeckende Versorgung absichern / Stationäre Kapazitäten nach Bedarf verteilen und anpassen

(LK) Der Regionale Strukturplan Gesundheit Salzburg 2030 ist das zentrale Instrument zur Planung der Gesundheitsversorgung im Bundesland. Er bezieht sich auf den österreichischen Strukturplan Gesundheit und dient der gemeinsamen Zielsteuerung von Land und Sozialversicherung.

581.608 Einwohnerinnen und Einwohner soll das Bundesland Salzburg im Jahr 2030 zählen. Das ist eine der Kennzahlen aus dem Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG), den die Landeszielsteuerungskommission des SAGES kürzlich beschlossen und am Dienstag in Begutachtung geschickt hat. Für diese Bevölkerungsgröße sowie vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung braucht es einen abgestimmten Gesundheitsplan, um die Versorgung zu sichern und an den sich ändernden Bedarf anzupassen.

Gutschi: „Lenkung der Patienten“

Für Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi setzt der neue Regionale Strukturplan die Leitplanken für die Entwicklung des Gesundheitssystems in den nächsten Jahren: „Im Fokus steht die Lenkung der Patientinnen und Patienten hin zum ,Best Point of Service‘, damit unnötige Wartezeiten vermieden und eine schnelle und erfolgreiche Behandlung gewährleistet werden kann. Wir folgen dabei dem Grundsatz ,digital, vor ambulant, vor stationär‘ und passen unsere Strukturen entsprechend dem medizinischen und technologischen Fortschritt an. Die Einrichtung eines einheitlichen, digitalen Patientenportals sowie einer zentralen Erstversorgungsambulanz im Universitätsklinikum sind hier wesentliche Weichenstellungen, die wir in den nächsten Jahren umsetzen werden“, so Gutschi.

Ambulante Versorgung ausbauen

Der Regionale Strukturplan Gesundheit 2030 berücksichtigt neben den demografischen Entwicklungen auch Auslastungen, Inanspruchnahmen und Patientenströme, um Vorhaltekapazitäten je Fachbereich differenziert zu justieren. Dabei werden tagesklinische und ambulant erbringbare Leistungsanteile systematisch einbezogen. Strategische Schwerpunkte sind der Ausbau der ambulanten Versorgung (auch innerhalb der Krankenanstalten), die Stärkung der psychosozialen Versorgung sowie die altersgerechte Versorgung, um stationäre Bereiche zu entlasten und die Erreichbarkeit zu verbessern.

Kapazitäten ausbauen

Was die stationäre Bedarfsplanung anbelangt, gilt im Einklang mit dem bundesweiten strategischen Ziel das Prinzip „ambulant vor stationär“. Das heißt: Ambulante Behandlungsmöglichkeiten sollen gestärkt werden, um stationäre Bereiche zu entlasten. Einen moderaten Kapazitätsausbau soll es im Bereich der Hals?, Nasen? und Ohrenheilkunde, Urologie, Orthopädie und Traumatologie sowie Innere Medizin geben. Auch zusätzliche Kapazitäten in Intensivbereichen sind vorgesehen. Deutlich ausgebaut werden soll der Bereich Akutgeriatrie/Remobilisation und die Palliativmedizin zur Entlastung der Akutversorgung – das alles in Hinblick auf die fortschreitende demografische Entwicklung.

Unter- und Überschreitungen

Der Strukturplan nimmt auch auf regionale Besonderheiten Rücksicht. An peripheren Standorten, wie dem Tauernklinikum (Zell am See/Mittersill) und der Landesklinik Tamsweg, werden Fachabteilungen standortübergreifend geführt beziehungsweise liegt eine begründete Unterschreitung von Mindestbettenzahlen vor - beispielsweise in der Inneren Medizin, Chirurgie, Orthopädie und Traumatologie sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Begründungen sind unter anderem periphere Lage, effiziente Leistungserbringung und standortübergreifende Organisation. In der Stadt Salzburg wiederum werden Kapazitätsüberschreitungen gegenüber den bundesweiten Planungsrichtwert-Intervallen ausdrücklich begründet, zumal hier eine Mitversorgung von Patientinnen und Patienten aus anderen Bundesländern beziehungsweise des Umlandes stattfindet und auch der Tourismusfaktor eine Rolle spielt.

Geplante Vorhaben

Geplant ist eine Erstversorgungsambulanz am Standort Uniklinikum LKH Salzburg. Hier soll ein eigenständiges Ambulatorium zur Entlastung der Zentralen Notaufnahme entstehen - mit Integration in die extramurale Versorgungslandschaft und Einbindung des hausärztlichen Notdienstes 141 sowie der telefonischen Gesundheitsberatung. Eine Umsetzung ist etwa für 2027 vorgesehen. Der RSG sieht auch einen Ausbau der psychiatrischen und psychosozialen Versorgungslandschaft vor, darunter den Aufbau der Akutversorgung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.


Quelle: Land Salzburg



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