Mettmann: Rot für Raser, Poser bzw. illegales Tuning

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Symbolbild für den Polizeieinsatz im Kreis Mettmann am (Car-)Karfreitag 2022
ots/Polizei Mettmann
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Symbolbild: Geschwindigkeitsmessungen mit dem Laser-Messgerät
ots/Polizei Mettmann
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Logo für den landesweiten Einsatz der Polizei
ots/Polizei Mettmann
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Ein in Langenfeld kontrollierter Ferrari war technisch nicht zu beanstanden. Es stellte sich aber heraus, dass der erst rund zwei Monate alte Wagen keinen Versicherungsschutz hatte.
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Symbolbild: Geschwindigkeitskontrollen mit dem ESO-Messgerät
ots/Polizei Mettmann
16 Apr 08:15 2022 von Presseportal.de Print This Article

Mettmann (ots) -

Gestern war Karfreitag - eigentlich ein kirchlicher Feiertag und der Beginn des Oster-Wochenendes. Allerdings wird dieser Tag von einigen Fans der Automobilkultur auch schon seit Jahren dazu genutzt, den automobilen Saisonbeginn zu feiern. Da wird das "K" von Karfreitag schnell gegen ein "C" getauscht und schon ist mit dem Car-Freitag (englisch: Car-Friday) ein eigener Feiertag für Auto- und Motorsportler gefunden. Leider nutzen diesen Tag dann aber auch immer wieder gerade solche Fahrzeug-Enthusiasten, die sich in besonderer Art und Weise in Szene setzen, dabei keine Rücksichten auf die Umwelt, die Bevölkerung, die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer und die Beachtung von Verkehrsvorschriften nehmen wollen. Aufheulende Motoren PS-starker und getunter Fahrzeuge, quietschende und qualmende Reifen, laute Musik aus fahrzeugeigenen Hifi-Anlagen und -Lautsprechern, bewusste Geschwindigkeitsüberschreitungen und reichlich Hinterlassenschaften von Verpackungsmüll ortsansässiger Fastfood-Anbieter an den Treffpunkten, prägen diese unrühmlichen "Feierlichkeiten". Mitunter kommt es aber auch zu vermeidbaren Verkehrsunfällen mit hohen Sach- und sogar Personenschäden.

Obwohl es im hiesigen Bereich eigentlich keine ausgeprägte Tuner- und Poserszene gibt, hat sich die Kreispolizeibehörde Mettmann am gestrigen Karfreitag (15. April 2022), mit eigenen, lageangepassten Schwerpunktkontrollen an einem landesweiten Aktionstag der nordrhein-westfälischen Polizei beteiligt. Unter dem Slogan "Rot für Raser, Poser bzw. illegales Tuning" sollten dabei verbotene Kraftfahrzeugrennen bekämpft und die sogenannte Tuner- / Poser- und Dater-Szene überwacht werden. Bei dieser Szene handelt es sich meist um junge Erwachsene, die sich vorwiegend abends, gerne an Wochenenden und an Feiertagen, mit ihren getunten oder auch nur stark motorisierten Fahrzeugen treffen und sich in Szene setzen möchten. Diese "Raser und Poser" erhalten dann leider oft auch durch Menschen vor Ort, den sogenannten "Datern", besondere Aufmerksamkeit und Zuspruch. Hierdurch fühlen sich die "Raser und Poser" wiederum in ihrem Imponiergehabe bestätigt und oft zu noch waghalsigeren und gefährlicheren Fahrmanövern motiviert.

In der Zeit vom Freitagabend des 15.04., 18.00 Uhr, bis zum frühen Samstagmorgen des 16.04.2022, 02.00 Uhr, führten Einsatzkräfte vom Verkehrsdienst, unterstützt von Kräften des Wach- und Wechseldienstes der Kreispolizeibehörde Mettmann, gezielte Kontrollmaßnahmen im gesamten Kreisgebiet durch. Hierbei kam natürlich auch polizeiliches Spezialgerät zur Geschwindigkeitsmessung (Lasermessgeräte und ESO 8) zum Einsatz.

--- Das Ergebnis ---

Poser- und Dater-Treffen:

Insgesamt wurden keine größeren Ansammlungen von Tunern, Posern oder Datern festgestellt. An bekannten Treffpunkten im Kreisgebiet wurden nur kleinere Gruppen von Autoliebhabern festgestellt, die sich dort in nicht zu beanstandender Weise trafen.

Geschwindigkeitskontrollen:

Während des Einsatzes wurden zuvor nicht veröffentlichte Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Auf der Fritz-Bauer-Straße und dem Hauser Ring in Ratingen, der Heidestraße in Velbert und auf dem Winkelsweg in Langenfeld wurden dabei mit den eingesetzten Lasermessgeräten insgesamt 50 Fahrzeugführer gemessen, welche die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten überschritten. Die meisten deshalb gestoppten und kontrollierten Fahrzeugführer fuhren zwischen 11 und 20 km/h zu schnell. Ausreißer auf der Fritz-Bauer-Straße in Ratingen war ein 38-jähriger Berliner mit seinem BMW, der die innerörtliche Straße mit 85 km/h befuhr. Schnellster auf der ebenfalls innerörtlichen Heidestraße in Velbert war ein 19-jähriger Velberter, der mit seinem Mazda 3 mit 99 km/h gemessen wurde.

Ein polizeiliches Überwachungsfahrzeug mit digitaler Messtechnik (ESO 8) wurde zudem auf der Straße Am Roten Kreuz in Ratingen-Tiefenbroich eingesetzt. Die dort erlaubten 50 km/h wurden in 60 Fällen überschritten. Tagesschnellster war der Fahrer eines Audi mit Mettmanner Kennzeichen, der mit 83 km/h gemessen wurde und deshalb in den kommenden Tagen Post von der Polizei erhalten wird, genauso wie die 59 anderen "geblitzten" Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer.

Weitere Ergebnisse:

Bei der Kontrolle eines 30-jährigen Fahrzeugführers aus Langenfeld, der mit seinem Skoda Octavia auf innerörtlicher Straße in Langenfeld mit 64 km/h gemessenen worden war, stellten die Einsatzkräfte fest, dass der Mann vor Antritt der Fahrt verbotene Substanzen (Amphetamine / THC) zu sich genommen hatte. Seine Fahrt war damit erst einmal zu Ende. Er wurde zur weiteren Beweisführung, durch ärztliche Entnahme einer Blutprobe, mit zur Polizeiwache Langenfeld genommen. Ihn erwartet nun ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren.

Bei einer Überprüfung eines gelben Ferrari F 142 auf der Schneiderstraße in Langenfeld, stellten die Beamten erstaunt fest, dass der Versicherungsschutz für den Luxus-Boliden, mit einer Erstzulassung Ende Januar 2022, erloschen war. Ermittlungen ergaben, dass der 32-jährige Fahrzeughalter die monatliche Zahlung der Versicherungssumme Ende März versäumt hatte. Damit war die abendliche Fahrt des Ferraris beendet. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Die Kennzeichen wurden an Ort und Stelle entstempelt, die Zulassungsbescheinigung sichergestellt. Da dem Fahrzeughalter ein Abstellen seines rund 300.000 Euro teuren Gefährts an Ort und Stelle nicht sicher genug erschien, ließ er seinen Boliden, natürlich auf eigene Kosten, mit einem Abschleppwagen zu seiner Wohnanschrift bringen.



Quelle: Original-Content von: Polizei Mettmann, übermittelt durch news aktuell



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