Von Vertrauen zu Vorsicht: Wie Unternehmen Diebstahl unter Mitarbeitern vorbeugen können

Slide background
Bild von Ralph auf Pixabay
13 Jul 06:08 2023 von Redaktion International Print This Article

Die Polizei hat im Jahr 2022 circa 411.000 Straftaten registriert, bei einigen davon handelt es sich um Diebstahl unter Arbeitskollegen! Im Vergleich zu den über 4 Millionen beschäftigten Arbeitnehmern scheint die Quote gering zu sein, jedoch stehen betroffene Mitarbeiter und Unternehmen vor gravierenden Problemen. Da der Diebstahl unter Arbeitskollegen aber nicht nur einen finanziellen Verlust bedeutet, stellt er auch für alle Parteien eine ernsthafte Herausforderung dar. Denn ist der Übeltäter nicht entlarvt, wird sich dies zwangsläufig negativ auf das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team auswirken. Schließlich weiß niemand, wer hinter der Tat steckt.

Die Tatsache, dass der Diebstahl von Mitarbeitern ausgeht, macht es besonders frustrierend und schwierig für Unternehmen, damit umzugehen. Angesichts dessen ist es notwendig, dass sie proaktiv handeln! Doch wie können sie dabei vorgehen?

Welche Ursachen bewegen einen Mitarbeiter zum Diebstahl?

Die Ursachen, welche einen Mitarbeiter zu dieser Tat bewegen, sind vielseitig. Nicht selten spielen finanzielle Gründe eine bedeutende Rolle. Vielleicht steht der nächste Urlaub vor der Tür, aber die Urlaubskasse gibt nicht viel her? Gestern auf dem Weg zur Arbeit hat der Wagen den Geist aufgegeben, doch 500 € für die Reparatur sind einfach nicht machbar. Über die einzelnen Gründe könnten wir stundenlang weiter philosophieren!

Aber auch Unzufriedenheit und Frust sind zwei Motive, die eine Person zur Tat bewegen können. Hierzu kommt es besonders, wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, ungerecht behandelt zu werden. Hat etwa der Kollege Schmidt eine Lohnerhöhung erhalten, obwohl man selbst akribisch auf eine solche hinarbeitet, kann dies ein Motiv sein. Sobald der Herr Schmidt vergisst, seine Wertsachen in einem der Schließschränke zu verstauen, überkommt einen der Übermut.

Ist das Worst-Case-Szenario einmal eingetreten, müssen Unternehmen verstehen, warum es dazu kommen konnte. So können sie Maßnahmen wie die Integration von Z-Spinden ergreifen, um das zu verhindern.

Safety First: So könnten Unternehmen dem Täter zuvorkommen

Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter vor Diebstahl schützen. Daher ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu implementieren, um die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls zu verringern. Dazu gehören die Implementierung von Überwachungskameras an sensiblen Orten, die regelmäßige Inspektion und Kontrolle des Lagers oder der Büroräume und das Einschränken des Zugangs für alle nicht autorisierten Personen. Regelmäßige Schulungen für die Mitarbeiter sind ebenfalls sehr hilfreich, um sicherzustellen, dass sie auf mögliche Indizien achten und Beschwerden an die Führungskräfte weitergeben können.

Ein verständliches Beispiel ist die Einführung eines Hinweisgeberschutzgesetzes, bei der Mitarbeiter Anonymität genießen können, wenn sie Straftaten melden oder einen Verdacht hegen. Es ist auch wichtig, strenge Disziplinarmaßnahmen gegen jegliche Form von Delikten innerhalb des Unternehmens einzusetzen.

Mit welchen Konsequenzen hat der Täter zu rechnen?

Sollte es zu einem Diebstahl kommen, ist schnelles Handeln gefragt. Unternehmen müssen geeignete Konsequenzen für den Täter einleiten, um ein klares Signal an alle Mitarbeiter zu senden. Dies sollte auf jeden Fall ein Gespräch zur Folge haben und in der Regel auch mit einer fristlosen Kündigung bestraft werden. Je nach Schwere der Tat und dem Nachtatverhalten können auch strafrechtliche Konsequenzen die Folge sein.

Wichtig: Bei einem Diebstahl nach § 127 StPO handelt es sich in Österreich um ein sogenanntes Offizialdelikt. Das bedeutet, sobald die Polizei oder Staatsanwaltschaft Kenntnis über die Tat erhalten hat, leiten sie entsprechende Ermittlungen ein.

Aber nicht nur die Bestrafung des Täters ist wichtig – auch Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vertrauens innerhalb des Teams müssen ergriffen werden. Dazu gehört unter anderem eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitern über den Vorfall sowie die Einführung von weiteren Sicherheitsmaßnahmen.

Letztlich geht es darum, das Vertrauen in die Integrität und Zuverlässigkeit des Unternehmens wiederherzustellen. Durch klare Regeln, schnelles Handeln im Falle eines Diebstahls und gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vertrauens können Unternehmen sicherstellen, dass solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden und das Vertrauen aller Beteiligten aufrechterhalten bleibt.



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien: