Wiener Linien ziehen Modernisierungsbilanz 2025 und geben Baustellenausblick für 2026

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Gleisbau-Highlights_2026
APA/Wiener Linien
30 Dez 07:00 2025 von Redaktion International Print This Article

Die Wiener Linien haben 2025 erneut kräftig investiert, um das Öffi-Netz fit für die Zukunft zu machen. Mit der Modernisierungsoffensive „Netz erst recht!“ wurden wichtige Meilensteine erreicht: 11 Kilometer neue Gleise, modernisierte U-Bahn-Bauwerke und die Eröffnung der neuen Linien 12 und 27. Auch der 18er kann nach intensiven Gleisbauarbeiten im dritten Bezirk mit Begrünungen und modernisierten Haltestellen wieder bis zur U3-Station Schlachthausgasse fahren. 2026 geht es mit großen Projekten weiter, denn Baustellen sind essenziell, um den öffentlichen Verkehr auch für kommende Generationen zu sichern und noch attraktiver zu machen.

Rückblick 2025 zeigt ein Jahr voller Fortschritte

Im Jahr 2025 standen die Zeichen auf Modernisierung und Ausbau. Die Modernisierungsoffensive „Netz erst recht!“ wurde erfolgreich fortgesetzt und rund 11 Kilometer Straßenbahngleise und 45 Weichen erneuert, zudem zwei neue Bim-Linien, 12 und 27, fertiggestellt. Beim Straßenbahnnetz wurden mehrere Streckenabschnitte mit betriebsrelevanten Langsamfahrstellen großflächig erneuert:

  • Besonders umfangreiche Arbeiten fanden in der Schlachthausgasse, in der Hütteldorfer Straße und der Jörger Straße statt. Auch der Ring erhielt abschnittsweise neue Gleise und Weichen. Am Franz-Jonas-Platz, in der Schloßhofer Straße und der Heiligenstädter Straße wurden die Gleise und Weichen weitestgehend ohne Betriebseinschränkungen getauscht.

Bei der U-Bahn lag der Fokus, wie auch in den vergangenen Jahren, auf der Modernisierung der Linie U4, aber auch die Linien U1 und U6 wurden verbessert:

  • U4: Zwischen Schottenring und Friedensbrücke wurden Tunnelträger und das Brückentragwerk erneuert. Auch der Bahnsteig der Station Landstraße bekam einen neuen Bodenbelag mit verbessertem taktilen Bodenleitsystem. Die Stationen Ober St. Veit, Schönbrunn, Margaretengürtel und Kettenbrückengasse wurden im Sinne des Denkmalschutzes in den vergangenen beiden Jahren restauriert und erstrahlen nun wieder im unverkennbaren Otto-Wagner-Glanz.Die U1 bekam neue Weichen am Keplerplatz und der Bahnsteig in Kagran wurde von Grund auf erneuert. Fahrgäste haben nun mehr Platz zum Ein- und Aussteigen an dieser hochfrequentierten Station.Die U6 wurde mit dem Tausch von Weichen zwischen Spittelau und Jägerstraße, einem Solarkraftwerk am Dach der Station Michelbeuern-AKH und der ersten Photovaltaik-Anlage in einer Glasfassade bei der Station Floridsdorf aufgewertet. Darüber hinaus wird die Station Tscherttegasse derzeit umfassend modernisiert und erweitert. 11 neue Aufzüge und 12 Rolltreppen im U-Bahn-Netz sorgen seit diesem Jahr für mehr Barrierefreiheit und Komfort. Mithilfe der "Liftboy"-App können Nutzer*innen außerdem seit Mai alle 291 Aufzüge bequem per Smartphone rufen. Auch die Türschließzeit lässt sich in Zukunft mithilfe der App verlängern, ein Service, der besonders für Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren oder Kinderwägen wichtig ist.

Ein weiterer Höhepunkt war der Ausbau des Straßenbahnnetzes:

  • Die neuen Straßenbahnlinien 12 (2,2 km Neubaustrecke) und 27 (2,4 km Neubaustrecke) gingen im Herbst mit insgesamt 4,6 Kilometern Neubaustrecke in Betrieb. Das Wiener Straßenbahnnetz wurde um 11 zusätzliche Haltestellen erweitert und bindet Stadtentwicklungsgebiete noch besser an das Öffi-Netz an.Mit dem Spatenstich für die Verlängerung der Linie 18 bis zur U2-Station Stadion wurde 2025 ein wichtiges Zukunftsprojekt gestartet.

Ausblick 2026 verspricht noch mehr Komfort und Erreichbarkeit

Auch 2026 rollen die nächsten Großprojekte an. Insgesamt werden nächstes Jahr 12,5 Kilometer Straßenbahngleise und 33 Bim-Weichen erneuert sowie 3,1 Kilometer neue Strecke eröffnet.

  • Geplant sind großflächige Gleiserneuerungen am Ring, in der Hernalser Hauptstraße, der Lerchenfelder Straße und der Gleiskreuzung im Bereich Spitalgasse/Nussdorfer Straße, die von sieben Bim-Linien befahren wird.Die Erneuerung der Gleise und des Gleisuntergrunds in der Donaufelder Straße steht ebenfalls auf der Modernisierungs-Agenda und wird für Fahrgäste der Linien 25, 26, und 27 deutliche Verbesserungen bringen.Zwei weitere Schwerpunkte sind die Gleisarbeiten am Aumannplatz und in der Simmeringer Hauptstraße.

Ein Highlight im kommenden Jahr wird die Eröffnung der Verlängerung der Linie 18 bis zum Stadion.

  • Ab der U3-Station Schlachthausgasse entsteht eine 3,1 Kilometer lange Neubaustrecke mit sieben neuen Haltstellen. Die Verlängerung der Linie 18 wird eine kapazitätsstarke Verbindung zwischen dem 2. und 3. Bezirk bieten und soll bereits im Herbst 2026 in Betrieb gehen. Sie verbindet neue Grätzl, wie das Viertel Zwei oder Schnirchgasse/TrIIIple direkt mit der U2 und der U3.Positiver Nebeneffekt der Linie 18: Sie wird eine wichtige Alternative während der S-Bahn-Stammstreckensperre der ÖBB sein.

Auch die Linien U3, U4 und U6 erhalten neue Infrastruktur.

  • Bei der U-Bahn erhält die U4 zwischen Landstraße und Schwedenplatz eine neue Gleistrasse. Durch diesen verbesserten Gleisabschnitt kann die U4 – insbesondere während der großen S-Bahn-Stammstreckensperre – in einem noch dichteren Intervall unterwegs sein. Das schafft Kapazität für rund 1700 zusätzliche Fahrgäste pro Richtung in der HauptverkehrszeitDie U3 bekommt neue Weichen zwischen Westbahnhof und Hütteldorfer Straße und die Arbeiten am neuen Zugang zur Station Gasometer mit zwei weiteren Aufzügen gehen weiter.Die U6 wird ebenfalls an mehreren Stellen weiter modernisiert. Im Sommer 2026 wird die Station Tscherttegasse fertig gestellt und mit zusätzlichen Aufgängen, einer neuen Brücke und einem weiteren Aufzug noch besser erreichbar. Zusätzliche Bahnsteigüberdachungen sorgen für mehr Komfort beim Warten – ob bei Regen oder Sonnenschein.

Darüber hinaus investieren die Wiener Linien weiter in die Barrierefreiheit: 15 neue Aufzüge und 13 modernere Rolltreppen erhält das U-Bahnnetz im kommenden Jahr.

„In der Schaufel liegt die Kraft!“ – Öffi-Baustellen als Wirtschaftsmotor

Die Modernisierungsprojekte der Wiener Linien tragen maßgeblich zur Stadtentwicklung und zur Erreichung der Klimaziele 2040 bei und sichern den leistbaren und klimafreundlichen Verkehr für täglich 2,4 Millionen Fahrgäste. Wie eine Untersuchung der TU Wien zeigt, stärken die Öffi-Baustellen zusätzlich die heimische Wirtschaft. Mit einem Modernisierungsvolumen von rund 324 Millionen Euro in den Jahren 2024 und 2025, investiert das Öffi-Unternehmen stark in die Bereiche Gleisbau, Gebäudesanierung und Elektro- und Beförderungstechnik. Die Modernisierungsbaustellen der Wiener Linien schaffen 3.200 Arbeitsplätze und stärken die Wirtschaft in der Ostregion.

„Wo ein Bagger da kein Weg?“ – Trotz Baustellen bleibt man in Wien mobil!

Die Wiener Linien wickeln jährlich rund 100 Baustellen jährlich ab, nur ein Viertel davon wirken sich auf den Betrieb aus. Bei Betriebseinschränkungen werden die Intervalle von bestehenden Linien im Umfeld der Baustelle verdichtet und größere Fahrzeuge eingesetzt, alternative Linien werden so umgeleitet, dass ein möglichst dichtes Öffi-Netz mit guten Umsteigemöglichkeiten bestehen bleibt – trotz Bauarbeiten. Auch Sharing-Angebote wie WienMobil-Rad werden intensiviert. Dort wo es sinnvoll und möglich ist, bieten die Wiener Linien Ersatzangebote an. Kurze, intensive Sperren werden bewusst in die Sommermonate gelegt – dann sind rund 20â?¯% weniger Fahrgäste unterwegs. So betreffen notwendige Einschränkungen viele tausend Menschen weniger, besonders in der Hauptverkehrszeit.


Quelle: Stadt Wien



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